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Vom 22. Juli bis 4. August findet mit Schwerpunkt Australien die multinationale Großübung „Talisman Sabre 2023“ statt. Mehr als 30.000 Soldatinnen und Soldaten aus 13 Staaten werden direkt an dem Manöver teilnehmen: Sie kommen aus Australien, Fidschi, Frankreich, Großbritannien, Indonesien, Japan, Kanada, Neuseeland, Papua-Neuguinea, Südkorea, Tonga, den USA und – erstmals – aus Deutschland. Darüber hinaus werden die Philippinen, Singapur und Thailand als Beobachter vor Ort sein.

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Luflandepioniere und Kampfmittelabwehrkräfte bereiten sich auf das Großmanöver vor.
(Foto: Bundeswehr, Julia Dahlmann)

Mit „Talisman Sabre 2023“ soll das deutsche Heer im Zusammenwirken mit Luftwaffe und Marine im indo-pazifischen-Raum seine Interoperabilität mit Bündnis- und Wertepartnern innerhalb und außerhalb der NATO testen und festigen. „Neben unserem Engagement in der Region als Zeichen der Verbundenheit“, so Generalleutnant Alfons Mais, Inspekteur des Heeres, „wollen wir unsere Expertise verbessern, indem wir von den Spezialisten in diesem Bereich vor Ort in Australien unmittelbar lernen.“

Mit mehr als 200 Bundeswehr-Soldaten werden das Heer und die Marine an Gefechtsübungen an Land und an amphibischen Operationen teilnehmen. Dabei werden die deutschen Soldaten des Heeres in eine multinationale Brigade unter Führung der australischen Landstreitkräfte integriert. Die Heereskräfte kommen in der Masse aus dem im niedersächsischen Seedorf stationierten Fallschirmjägerregiment 31 (FschJgRgt 31). Sie gehören zur Luftlandebrigade 1 und damit zu den Schnellen Kräften des Heeres. Dabei vertreten sind auch die Luftlandepionierkompanie 270 (LLPiKp 270) aus Seedorf und ein Kampfmittelabwehrtrupp, um direkte Pionierunterstützung für Luftlandeeinheiten zu leisten. Die deutschen Fallschirmjäger werden im Bereich Townsville im Norden des Bundesstaates Queensland an der Ostküste Australiens eingesetzt. Hinzu kommen Soldaten des Seebataillons, die für diese Zeit den U.S. Marines unterstellt werden.

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Ein Schützenrudel von Luftlandepionieren übt „Bewegen im Gelände“ im australischen Outback.
(Foto: Bundeswehr, Julia Dahlmann)

„Talisman Sabre“

Die multinationale Übung „Talisman Sabre” findet alle zwei Jahre in Teilen von „Down Under“ und den USA statt. Dabei wechseln sich Australien und die Vereinigten Staaten mit der Manöverleitung stets ab.

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Bei der Übung „Talisman Sabre“ setzen die australischen Landstreitkräfte das Gefechtsfahrzeug CRV „Boxer“ ein.
(Foto: Bundeswehr, Mario Bähr)

Zum ersten Mal fand diese Übung 2005 rein bilateral mit insgesamt 16.000 Soldaten aus den USA und Australien statt. 2015 kamen erstmals 500 Soldaten aus Neuseeland und 40 Soldaten aus Japan hinzu. Zwei Jahre später war auch Kanada erstmals vertreten. 2019 nahmen mehr als 34.000 Militärangehörige aus 18 Nationen teil. Zwei Jahre später beim bisher letzten „Talisman Sabre”-Manöver waren zum ersten Mal auf dem Fünften Kontinent stationierte Militärattachés aus Deutschland, Frankreich, Indien und Indonesien als Beobachter vertreten.

Gerd Portugall