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Unter Führung des Flugkörper-Systemhauses MBDA erarbeitet ein europäisches Konsortium Grundlagen zur Konzeptarchitektur und Technologiereifung eines endoatmosphärisch wirkenden Flugkörpers gegen die neuen, hochentwickelten Hyperschall-Bedrohungen, wie das Unternehmen am 20. Juni mitgeteilt hat. In der Studie HYDIS² (HYpersonic Defence Interceptor Study) arbeiten 19 Partner und mehr als 30 Unterauftragnehmer aus 14 europäischen Ländern zusammen. Beobachter rechnen in Kürze mit der Beauftragung für das Projekt durch den European Defence Fund. Für das Vorhaben hat die EU einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von 80 Millionen Euro vorgesehen.

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Hyperschallbedrohungen werden innerhalb der Atmosphäre bekämpft (Grafik: MBDA)

MBDA zufolge ist es das Ziel von HYDIS², verschiedene Abfangkonzepte zu entwerfen und die damit verbundenen kritischen Technologien zur Reife zu bringen. Damit solle die beste Abfanglösung gefunden werden, die die Bedürfnisse der vier Mitgliedsstaaten – Frankreich, Italien, Deutschland und die Niederlande – erfüllt und dem europäischen Fähigkeitsprogramm TWISTER gerecht wird. Dies sei ein zentrales Element des Beitrags der europäischen Staaten zur Verteidigung der Bevölkerung und der Streitkräfte, insbesondere gegen die aufkommenden Hyperschallbedrohungen, die eine radikale Veränderung gegenüber den ballistischen Bedrohungen darstellen.

Seit mehr als fünf Jahren arbeite MBDA an innovativen Optionen für die Abwehr von Hyperschall-Bedrohungen, die auf der Erfahrung mit dem ASTER-Raketenabfangsystem und umfassenden Kenntnissen der Bedrohungen aufbauen, schreibt das Unternehmen. Es handele sich dabei um das Projekt AQUILA, das die wertvollsten Abfangkonzepte für die europäischen Nationen vorschlage, neben einem globalen Flächenverteidigungsportfolio mit anderen MBDA-Luftverteidigungsprodukten.

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Eric Béranger, CEO von MBDA, sagte: „Dieses Projekt wird auch dazu beitragen, die souveräne Raketensystemindustrie in Europa zu stärken, indem es kritisches Fachwissen, Technologien und Materialien erhält und weiterentwickelt und so die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie stärkt.“

Frankreich, Deutschland, Italien und die Niederlande haben ihre Unterstützung und ihr Engagement bereits durch die Unterzeichnung einer Absichtserklärung und die Vereinbarung erster gemeinsamer Anforderungen bestätigt.

Redaktion / gwh