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In der litauischen Werft „Western Baltija Shipbuilding“ in Klaipeda ist das erste der beiden Boote Seeversuch Küste (SVK) zu Wasser gelassen worden, wie das BAAINBw am 4. April per Twitter gemeldet hat. Das Boot wird jetzt zur Fassmer-Werft des Hauptauftragnehmers in Berne verbracht und dort ausgerüstet. Die Übergabe an die Bundeswehr könnte zum Jahreswechsel 2023/2024 erfolgen. Das zweite Boot soll in etwa einem Vierteljahr folgen.

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte am 23. Juni 2021 mit Billigung der 25-Mio-Euro-Vorlage 95 Millionen Euro für das Projekt bereitgestellt.  Die baugleichen Boote werden nach Angaben der Bundeswehr die aus den 1980er Jahren stammenden Mehrzweckboote der Klasse 745 „Breitgrund“ und „Mittelgrund“ sowie das über 50 Jahre alte Sperrwaffenversuchsboot „Wilhelm Pullwer“ ersetzen.

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Das erste Seeversuchsboot verlässt das Baudock. (Foto: BAAINBw)

Ein Jahr später wurden die beiden Boote in Klaipeda auf Kiel gelegt. Damals war die Fertigstellung der Boote bis November 2023 angegeben worden.

Die neuen Messboote sollen vornehmlich in der Nord- und Ostsee eingesetzt werden, schreibt die Bundeswehr auf ihrer Webseite. Hier sollen sie im Rahmen von Erprobungen zum Beispiel Torpedos sichern und bergen. Außerdem werden sie den Einsatz autonomer Unterwasserfahrzeuge sowie Taucher im Rahmen von wehrtechnischen Untersuchungen von Tauchgeräten und Ausstattungen unterstützen. Auch für die Begleitung von U-Booten bei deren Flachwassererprobung können die Messboote genutzt werden.

Dafür seien die 50 Meter langen und 11 Meter breiten Einheiten unter anderem mit einem Kran und einem Heckgalgen ausgestattet. Um die notwendige Manövrierbarkeit für die Versuche zu gewährleisten, erhalten die Boote je zwei um 360 Grad drehbare Ruderpropeller-Antriebe und zwei Bugstrahlruder.

Redaktion / gwh