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Der Zwang zur Reduktion der CO2-Emmissionen bei gesicherter Versorgung mit elektrischer Energie und anderen Energiearten trifft die Streitkräfte genauso wie alle Bereiche der Gesellschaft. Die sichere Durchführung der militärischen Aufträge erfordert eine gewisse Autarkie in den Feldlagern und den Einsatzräumen.

Militärische Einrichtungen im Feld bedürfen einer mobilen Energieversorgung, die den Betrieb der immer noch wachsenden Anzahl an elektronischen Geräten, der Infrastruktur und der Waffensysteme mit möglichst geringem logistischen Footprint ermöglicht.

Für die Stromversorgung im Feldlager hat die Schweizer RUAG AG eine Hybrid-APU (Auxiliary Power Unit) entwickelt, die, auf einem Anhänger mit 1,5 Tonnen Nutzlast verlastet, von üblichen Mehrzweckfahrzeugen ab der 3-Tonnen-Klasse an den Einsatzort gebracht werden kann. Die Hybrid-APU kann auf dem Anhänger betrieben oder mit einem Gabelstapler auf dem Boden abgesetzt werden. Kern der APU ist RUAG zufolge eine leistungsstarke und robuste Brennstoffzelle, die aus Wasserstoff direkt elektrische Energie produziert. 16 kg Wasserstoff in einem integrierten 700-bar-Tank ermöglichen rund acht Stunden autonomen geräuscharmen Betrieb mit 45 kW Dauerleistung. Bis zu einer Stunde ist sogar lautloser Betrieb aus einer Batterie möglich.

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Die Hybrid-APU, die RUAG auf der Log.net in Troisdorf vorgestellt hat, soll nach ihrer Erstvorstellung im Dezember 2022 in diesem Jahr in Feldversuchen auf Herz und Nieren geprüft werden und könnte ab Ende des Jahres serienreif werden. Als nächste Entwicklungsstufe soll eine Hybrid-APU mit 500 kW Dauerleistung entstehen, die in einem Container untergebracht sein wird. Die APU können kaskadiert werden und so auch größeren Energiebedarf abdecken.

Parallel dazu werden weitere Lösungen zu Fragestellungen von lokaler Produktion, Speicherung, Verteilung sowie von langfristiger Bevorratung von Wasserstoff erarbeitet, schreibt RUAG. Dieses Ökosystem ermögliche es, Wasserstoff, einen wesentlichen Energieträger der Zukunft, zu nutzen. Und dies lokal, autark und nachhaltig.

Gerhard Heiming