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Die polnische Regierung und der südkoreanische Rüstungskonzern Hanwha Defense haben in einem Rahmenvertrag die Lieferung von bis zu 288 Mehrfachraketenwerfern Chunmoo K239 vereinbart. Wie Hanwha mitgeteilt hat, soll das erste Los mit 18 Systemen im nächsten Jahr geliefert werden.

Nach Angaben von Hanwha ist das K239 Chunmoo ein selbstfahrendes MRLS (Multi Launch Rocket System) auf Rädern, das Granaten verschiedener Kaliber abfeuern könne. Das Startfahrzeug trage zwei Raketenbehälter, die jeweils bis zu sechs 239-mm-Lenkflugkörper mit einer Reichweite von etwa 80 Kilometern oder einen ballistischen Flugkörper mit einer Reichweite von etwa 290 Kilometern enthalten können.

Die polnische Version der Chunmoo MRLS werde mit polnischen Subsystemen wie den von der Polish Armaments Group hergestellten JELCZ-Fahrzeugen und den von WB Electronics gebauten automatischen Feuerleitsystemen TOPAZ realisiert, so Hanwha weiter. Die Systeme würden auch mit polnischen Kommunikationsmitteln und dem Gefechtsfeldmanagementsystem ausgestattet. Geplant sei die Vergabe von Aufträgen an polnische Industrieunternehmen für die Lieferung von Führungsfahrzeugen, technischen Unterstützungsfahrzeugen, Munition und technischen Evaluierungsfahrzeugen.

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Mit den Raketenwerfern ergänzt Hanwha die vereinbarte Lieferung von bis zu 650 Panzerhaubitzen, von denen die ersten vor kurzem geliefert wurden.

Polen setzt damit die mehrgleisige Ausstattung seiner Landstreitkräfte fort. Dabei stehet schnelle Lieferung im Vordergrund, die vor allem aus Korea zugesagt ist. Die jetzt bestellten Chunmoo werden neben den ebenfalls bestellten Raketenwerfern Himars aus US-amerikanischer Produktion eingesetzt. Neben der Kampfpanzern Leopard 2 (Deutschland) und M1 Abrams (USA) werden in Zukunft K2 Black Panther (Südkorea) stehen. Parallel zu den Panzerhaubitzen Krab (Polen) werden K9 Thunder (Südkorea) geliefert. Als nächstes Projekt zeichnet sich bei Schützenpanzern der parallele Einsatz von Borsuk (Polen) und AS21 Redback (Südkorea) ab. Das nur rund 50.000 Soldaten starke polnische Heer wird mit der sehr heterogenen Ausstattung vor Herausforderungen in der Ausbildung und bei der logistischen Unterstützung gestellt.

Redaktion / gwh