Print Friendly, PDF & Email

Mit der möglicherweise drohenden Gefahr von Raketenangriffen aus Russland ist die Raketenabwehr zu einem noch dringenderen Thema in Europa und Deutschland geworden.

Dabei stellt sich die Frage, welche Bedrohungen existieren und welche Verteidigungsmöglichkeiten vorhanden sind.

Die europäischen Staaten befanden sich schon immer in Reichweite von ballistischen Mittelstreckenraketen (IRBM). Diese Bedrohung hat zwischen 1987 und 2018, solange die USA und Russland den INF-Vertrag (Intermediate-Range Nuclear Forces) angewendet haben, abgenommen. Nach dem Ausstieg beider Länder aus diesem Vertrag im Jahr 2018 ist der Kontinent jedoch erneut einer solchen Bedrohung ausgesetzt.

Eines der Waffensysteme, die auf Europa gerichtet sind, ist die russische SS-26 Stone“, auch bekannt als Iskander“. Auf einem mobilen 8×8-Transporter eingesetzt, kann Iskander zwei ballistische Raketen des Typs 9M723K1 innerhalb von Minuten auf Ziele in über 400 km Entfernung abschießen. Eine solche Rakete, die von der Enklave Kaliningrad aus gestartet wird, kann Warschau, Riga und Vilnius erreichen, aber deutsches Gebiet knapp nicht. Die gleiche Plattform, ausgerüstet mit dem Kalibr-Marschflugkörper, kann jedoch Ziele in ganz Europa treffen. Die Entwicklung der Variante 9M729 war einer der Gründe für den Ausstieg Washingtons aus dem INF-Vertrag.

blank
Abschuss einer Arrow-3-Rakete (Foto: IAI)

Print Friendly, PDF & Email