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Im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise hat Bundeskanzler Scholz ein europäisches Luftverteidigungssystem vorgeschlagen. Durch die europäische Kooperation auf diesem Gebiet könnten Kosten gespart werden. Zudem sei es eine Möglichkeit, echte Kooperation in der EU zu gestalten. Der Vorschlag ist auch nicht uneigennützig: Deutschland muss ohnehin in die Luftverteidigung mehr investieren.

Mit großer Intensität kämpft die Armee Putins im Russland-Ukraine-Krieg mit Raketen und Drohnen gegen das westliche Nachbarland. Wir erleben in seltener Klarheit, welche Bedeutung der Beschuss durch Raketen haben kann. Auch der Krieg um Nagorny-Karabach 2020 wurde vorwiegend mit Flugobjekten geführt.

Im Zusammenhang mit dem Russland-Ukraine-Krieg benötigt die Ukraine eine leistungsfähige Luftverteidigung. Gerade das recht zurückhaltende Deutschland ist nun verbal erneut in die Offensive gegangen: Bundeskanzler Scholz forderte in seiner Europa-Rede in Prag Ende August „mehr Planung und Koordination“ der Waffenlieferungen in die Ukraine und bot Deutschland als Verantwortlichen für die ukrainische Artillerie und Luftverteidigung an.

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Es brauche „europäische Antworten auf die Zeitenwende, sagte Bundeskanzler Scholz in seiner Rede an der Karls-Universität in Prag (Foto: Bundesregierung/Kugler)

Die deutsche Sicherheitspolitik muss sich die große Bedeutung der Luftverteidigung auch über solche Festtagsreden hinaus besonders vergegenwärtigen. Denn dort, wo die Bundeswehr in den letzten Jahrzehnten eingesetzt war, hatten sie und ihre Verbündeten die absolute Lufthoheit und die Luftherrschaft. Weder auf dem Balkan noch in Afghanistan oder Mali gab es eine Luftwaffe, die gegen den Einsatz der Bundeswehr operieren konnte.

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