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Für die im Juli 2021 von der Bundeswehr bestellte luftverladbare Flugsicherungsanlage (ESuT berichtete) liefert das spanische Unternehmen Indra das Managementsystem für den Luftverkehr (Air Traffic Control, ATC).

In enger Zusammenarbeit mit der Firma Steep, die zusammen mit der ESG die Flugsicherungsanlage herstellt, werde Indra der Bundeswehr ein erstklassiges, transportables Flugverkehrsmanagementsystem zur Verfügung stellen, schreiben die Spanier in einer Pressemitteilung. Damit werde die rasche Entsendung zu internationalen Einsätzen und die Reaktion im Falle einer Naturkatastrophe oder humanitären Krise erleichtert.

Das Unternehmen werde zwei der wichtigsten Elemente für Luftwaffenstützpunkte liefern, darunter das Automatisierungssystem für das Flugverkehrsmanagement und ein militärisches 2D-Primärradar der neuen Generation, so Indra weiter. Ersteres gebe den Fluglotsen die Instrumente an die Hand, mit denen sie die Anflüge, Starts und Landungen steuern können, während das Radar speziell für die Unterstützung von Gegenmaßnahmen (ECCMs: Electronic Counter-CounterMeasures) und den Betrieb in vom Feind umkämpften Umgebungen ausgelegt sei.

Steep wird den Angaben zufolge für die Integration aller Systeme in sieben Modulen (Kontrollturm, Primär- und Sekundärradar, Anflugradar, Werkstätten, Lager usw.) verantwortlich sein.

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Der mobile Tower mit dieser neuen Technologie soll es militärischen und zivilen Piloten ermöglichen, sowohl nachts als auch tagsüber und bei ungünstigen Wetterbedingungen oder schlechter Sicht sicher zu operieren. Mit dem hohen Sicherheitsniveau könne der Flughafen mehr und häufigere Flugbewegungen abwickeln, wodurch sich die Einsätze und Hilfslieferungen beschleunigten, bewertet Indra das neue System.

Mit dem „Flugplatz to go“ erhält die Bundeswehr die Möglichkeit, in Containerbauweise ortsunabhängig eine Flugplatz- und Anflugkontrollstelle einschließlich notwendiger Sensorik und Technik sowie der dazugehörigen Flugplatzbeleuchtung einzurichten. Damit kann an Einsatzorten, an denen eine Flugbetriebsinfrastruktur nicht oder nur teilweise verfügbar ist, ein autarker Flugplatz errichtet und betrieben werden. Die Flugsicherungsanlage auf den gängigen Logistik-Lkw der Bundeswehr, per Schiff und Bahn sowie im Transportflugzeug A400M transportierbar.

Das System soll ab 2023 geliefert werden. Dann soll die Ausbildung der Fluglosten und des technischen Instandhaltungspersonals beginnen, wie aus einer Mitteilung des BAAINBw hervorgeht. Ab 2026 sollen Anlage und Personal einsatzbereit sein. Die Gesamtkosten werden auf 67 Millionen Euro geschätzt.

Redaktion / gwh