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Um unabhängig von fehlender oder unzureichender Flugbetriebsinfrastruktur einen militärischen Flugplatz einrichten und betreiben zu können, erhält die Bundeswehr eine luftverladbare Flugsicherungsanlage. Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat die  Unternehmen steep und ESG Elektroniksystem- und Logistik Gesellschaft beauftragt, eine solche Anlage herzustellen und ab 2023 zu liefern. Dann soll die Ausbildung der Fluglosten und des technischen Instandhaltungspersonals beginnen, wie aus einer Mitteilung des BAAINBw hervorgeht. Ab 2026 sollen Anlage und Personal einsatzbereit sein. Die Gesamtkosten werden auf 67 Millionen Euro geschätzt.

Mit der beweglichen Flugsicherungsanlage kann ortsunabhängig eine Flugplatz- und Anflugkontrollstelle eingerichtet werden. Dafür werden eine Reihe technischer Hilfsmittel für die Kommunikation, Navigation und Überwachung des Luftverkehrs benötigt. Die im Container unterbrachte Anlage stellt die notwendige Sensorik und Technik dafür bereit ebenso wie die zugehörige Flugplatzbeleuchtung. Dank der Containerbauweise ist die Flugsicherungsanlage auf den gängigen Logistik-Lkw der Bundeswehr, per Schiff und Bahn sowie im Transportflugzeug A400M transportierbar.

In aktuellen sowie zukünftigen Auslandseinsätzen sei die Sicherstellung des militärischen Flugbetriebes von entscheidender Bedeutung, sowohl für die Operationsführung vor Ort (Lufttransport, luftgestützte Waffensysteme) als auch für die Anbindung an das Heimatland (Kontingentwechsel, Verwundetentransport, Nachschub), begründet das Bundesamt die Notwendigkeit dieser Beschaffung. Und weiter: Die Bundeswehr werde damit in die Lage versetzt, einen autarken Flugplatz in einem Einsatzland zu errichten und zu betreiben.

Mit diesem „Flugplatz to go“ könne die Bundeswehr nicht nur flexibel auf internationale Herausforderungen reagieren, sondern trage letztlich zur Sicherheit der Soldatinnen und Soldaten in den Einsatzgebieten bei.

Gerhard Heiming