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Die europäische Rüstungsagentur OCCAR-EA hat am 8. September im Auftrag der A400M-Programmnationen den Luftfahrzeugstandard „New Standard Operating Clearance 2.5″ (NSOC 2.5) abgenommen, wie aus einer Mitteilung des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hervorgeht. Mit der damit erteilten „Type Acceptance“ “ erkennen die A400M Programmnationen (Belgien/Luxemburg, Deutschland, Frankreich, Spanien, Türkei und das Vereinigte Königreich) den erreichten Fortschritt in der Entwicklung des komplexen Waffensystems A400M formal an. Für den Auftragnehmer Airbus bedeutet dies, dass die vertraglich vereinbarten Forderungen an diesen Luftfahrzeugstandard erfüllt worden sind.

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Einsatzkräfte der militärischen Evakuierungsoperation in Kabul landen mit dem Transportflugzeug A400M in Wunstorf am 27.08.2021. / Bundeswehr/Jana Neumann

Mit dem NSCO 2.5 stehen den Nutzernationen eine Vielzahl von Verbesserungen für bereits ausgelieferte, aber auch völlig neue Fähigkeiten zur Verfügung. Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr nennt u.a.

  • die Befähigung zum simultanen Absetzen von Fallschirmspringern mit automatisch ausgelösten Fallschirmen,
  • die Befähigung zum Absetzen von Lasten im Ausziehverfahren,
  • bodensystem-unabhängige Instrumentenanflüge,
  • weiter optimierte Selbstschutzanlage (Stufe 2b) und
  • eine Anfangsbefähigung für den automatischen Tiefflug.

Die OCCAR-EA verweist darüber hinaus auf reduzierte und militärische Betriebsstandards und die integrierte Berechnung der Flugzeugleistung mit TOPOCS (Take-Off Performance On Board Computer System).

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Einsatzkräfte der militärischen Evakuierungsoperation in Kabul landen mit dem Transportflugzeug A400M 54+23 in Wunstorf am 27.08.2021. / Bundeswehr/Marco Dorow

Das BAAINBw will einen Teil dieser Fähigkeiten für die Nutzung durch die Luftwaffe in Kürze freigeben. Der verbleibende Anteil werde zeitnah einer Einsatzprüfung unterzogen. Im weiteren Verlauf des A400M-Programms stehen das Aufheben einiger Einschränkungen der Betriebsgrenzen im Flugbetrieb, die sich standardmäßig aus dem Zulassungsprozess für Luftfahrzeuge ergeben.

Für die kommenden Jahre hat die OCCAR das Erreichen der endgültigen SOC3-Norm als Ziel gesetzt. Dieser finale Luftfahrzeugstandard sei der Schwerpunkt der Projektbearbeitung in nächster Zukunft, schreibt das BAAINBw. Ab 2023 sollen die A400M nach diesem Standard ausgeliefert werden und damit über alle vertraglich geforderten Fähigkeiten verfügen. Die bereits ausgelieferten Transportflugzeuge werden dann nach und nach in einem „Retrofit-Programm“ vollständig auf SOC3 nachgerüstet.

Redaktion / gwh