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A400M mit neuen Kapiteln: Diese Kapitel beziehen sich zum einen auf die mit der OCCAR gezeichneten neuen Verträge hinsichtlich des Fähigkeitsentwicklungs-, Auslieferungs-, Nachrüstungsprogramms sowie der Finanzierungsmodalitäten und zum anderen auf eine einheitliche technisch-/logistische Versorgung aller Erstnationen. Damit wurde das A400M-Programm nach zwei Verhandlungsjahren auf eine neue, den Realitäten angepasste Grundlage gestellt. Auf dieser Grundlage wird die Auslieferungsrate von noch elf A400M 2019 sowie für drei Jahre auf acht pro Jahr zurückgefahren und die Produktion 2030 auslaufen.

Daraus ergibt sich für die Bundeswehr, dass sie 2026 den letzten Transporter mit allen vereinbarten Fähigkeiten übernehmen und 2027 alle davor ausgelieferten A400M nachgerüstet haben wird. In diesem Kontext ist auch die Entscheidung gefallen, die Flottenfähigkeiten den tatsächlichen Bedarfsrealitäten wie überwiegend Personal- und Materialtransporte anzupassen, die Flotte in logistische und taktische Varianten aufzuteilen und nur 24 von 53 A400M mit z.B. der Selbstschutzausrüstung DIRCM auszustatten. Im Zusammenhang mit diesen erheblichen Vertragsanpassungen ist das neue Kapitel des Global-Support-Vertrags zu sehen, dem sich alle Erstkunden angeschlossen und damit auch die logistische Versorgung auf neue Beine gestellt haben. Dadurch soll mehr Effizienz bei u.a. Nutzung und Klarstandsrate in Verbindung mit Einspareffekten erzielt werden. Die Laufzeit endet 2032.

A400M im Einsatz als Tanker bei „Counter Daesh“

Mit der Verlegung einer A400M in den Einsatz in der Primäraufgabe als Tankflugzeug zur Unterstützung der dort auf den jordanischen Flugplatz Al-Asrak im Rahmen der Operation „Counter Daesh“ stationierten deutschen Tornados wird eine der besonderen Fähigkeiten dieses vielseitigen Transportflugzeugs unter Beweis gestellt. Der zweiwöchige Erprobungseinsatz ist mittlerweile abgeschlossen. Gemäß Angaben der Luftwaffe wurden während zwölf Flügen 44 Flugstunden geflogen und insgesamt 62 Flugzeuge betankt, dabei wurden 128 Tonnen Treibstoff abgegeben. Im Anschluss an den Einsatz steht jetzt eine ausgiebige Auswertung an.

Damit löste erstmalig die A400M die A310 MRTT als Tanker ab. In einer Stunde können zehn Kampfflugzeuge je vier Tonnen Treibstoff erhalten und damit deren Stehzeit in der Luft (Luft-Luft) oder Reichweite (Luft-Boden) deutlich vergrößert werden.

Ulrich Rapreger