Print Friendly, PDF & Email

Mit dem Smash X4  hat der israelische Hersteller Smart Shooter jüngst eine neue Version seines Feuerleitvisiers für Handwaffen herausgebracht.

Michael Fiedler, Direktor Sales und Marketing Europe beschrieb gegenüber Soldat & Technik: „Das X4 wurde entwickelt, um die Identifizierungsreichweite sowie die Kampfentfernung von Smash signifikant zu erhöhen. Die Kamera des Systems nutz die optische 4-fache Vergrößerung und erhöht so die Reichweite für das Image Processing (Tracking, Locking). So können Bodenziele, beweglich und stationär, bis mindestens 400 Meter und Kleinstdrohnen bis 250 Meter bekämpft werden. Für uneingeschränkte Nachtkampffähigkeit können Vorsatzgeräte genutzt werden. Da es sich um ein digitales Zielfernrohr handelt, können wir das Gerät in Battle Management Systeme (BMS) integrieren. Hier können Informationen augmentiert oder im Uplink bereitgestellt werden. Smash kann zum Beispiel bei einem Feuerkampf Zieldaten – Richtungswinkel, Entfernung oder Foto – automatisch generieren und dem BMS zur Verfügung stellen. Mit dem X4 sind die Zieldaten noch präziser und können dann besser genutzt werden.“

Smash kombiniert elektrooptische Hardware mit eingebetteter Bilderkennungssoftware und einem ballistischen Rechner. Nach Angaben des Herstellers kann das System für den Tag- und Nachtkampf genutzt werden und bietet verschiedenen Modi: Drohnenmodus, Zielerkennung, Lock & Track, Aufnahme (Foto, Video) – z.B. für trainingstechnische Nachbesprechungen oder juristische Zwecke. Das System unterstützt bei der Positionsstabilisierung, kann gegen statische und dynamische Ziele eingesetzt werden und hilft dem Schützen, Ziele vor verschiedenen Hintergründen eindeutig zu lokalisieren. Auch Drohnen können erkannt und verfolgt werden.

 

Bisher wurde Smash X4 für die Sturmgewehre M4, AR15 und SR25 (M110) integriert. (Foto: Smart Shooter) Shooter

Inspiriert von der Raketen-Lock-On- und Kampfflugzeug-Head-up-Display-Technologie schließt Smash mehrere Fehler der Schützen aus, einschließlich falsches Zielen, Reißen am Abzug, Verkanten sowie falsches Abschätzen von Entfernungen und Vorhalt.

blank
blank

Die erwähnten 400 Meter Kampfentfernung für Bodenziele beziehen sich sowohl auf die Tag- als auch Nachtkampffähigkeit. Bisher wurde das System für die Sturmgewehre M4, AR15 und SR25 (M110) integriert. Wie bei dem Smart Shooter 2000 verspricht der Hersteller auch beim X4, dass diese Lösung in jede Standard-Handfeuerwaffe – egal ob Sturmgewehr, Scharfschützengewehr oder Maschinengewehr – integriert und daher auch in eine effektive Drohnenabwehrwaffe verwandelt werden kann. Neben einer Picatinny-Schiene zur Anbringung müssen Anpassungen am Abzugsystem vorgenommen werden. Denn der Schütze betätigt den Abzug, das System sperrt den Abzug auf eine mechanische Art und erlaubt eine Schussauslösung nur dann, wenn der Schütze den Zielpunkt der Waffe über den errechneten Haltepunkt eines vorher markierten Ziels führt. Der Schuss bricht dann automatisch. Der Hersteller verspricht, dass jeder Schuss trifft. Mittels Knopfdrucks ermöglicht es das System dem Schützen, das Gewehr bei Bedarf auch manuell abzufeuern (unter Umgehung des Feuerleitsystems). Mit einem weiteren Tastendruck kann das System wieder eingeschaltet werden.

Es wird sowohl mit als auch ohne Laser-Entfernungsmesser (Laser Range Finder; LRF) angeboten. Mit LRF beträgt die Größe 206 x 102 x 83 Millimeter und das Gewicht 1.250 Gramm. Ohne LRF ist das System 130 Gramm leichter. Die Stromversorgung erfolgt durch einen wiederaufladbaren intelligenten Lithium-Ionen-Akku. Dieser ist ausreichend für 72 Stunden Betrieb oder bis zu 3.600 Smash-unterstützte Schüsse bzw. Messungen. Der LRF hat eine Reichweite von bis zu 1.000 Metern.

André Forkert