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2006 wurde auf der Messe Eurosatory das geschützte 4×4-Mehrzweckfahrzeug Sherpa erstmals öffentlich vorgestellt. Im folgenden Jahr rollten die ersten Serienfahrzeuge in Limoges vom Band. Der damalige Entwickler und Hersteller Renault Trucks Defense ist mittlerweile in Arquus aufgegangen. Dort ist jetzt das tausendste Sherpa vom Band gelaufen. Vorausgegangen war mit 2019 das Rekordjahr, in dem über 200 Sherpa-Fahrzeuge hergestellt worden sind.

Die geschützten Sherpa-Fahrzeuge werden täglich von vielen Streitkräften in zahlreichen Einsatzgebieten genutzt. In seinen verschiedenen Versionen kann der Sherpa die meisten Einsätze bewältigen und den Großteil der Ausrüstung der Verteidigungs- und Sicherheitskräfte tragen.

Die Sherpa-Familie besteht derzeit aus vier Basismodellen: dem Sherpa Scout, einem gepanzerten Verbindungs- und Aufklärungsfahrzeug für vier oder fünf Soldaten, das auch in der Kombi-Version erhältlich ist; dem Carrier mit einer Ladefläche für den Transport von Soldaten oder Systemen, dem APC für den geschützten Transport von Truppen und dem Sherpa Special Forces für Einsätze von Spezialkräften hinter feindlichen Linien.

Neben Frankreich (Polizei und Spezialkräfte) setzen mehr als ein Dutzend Länder auf allen Kontinenten den Sherpa ein, teilweise in angepassten Varianten. Ein Teil der Fahrzeuge wird in Brasilien, den USA und Indonesien gebaut.

Bei 7,7 bis 9,8 Tonnen Gesamtgewicht ist das Grundfahrzeug 5,90 m lang, 2,20 m breit und 2,10 hoch. Angetrieben von einem 160 kW-Dieselmotor (Euro 3 oder Euro 5) erreicht das Fahrzeug Höchstgeschwindigkeiten bis zu 120 km/h. Der nach STANAG 4569 zertifizierte Schutz kann bedarfsgerecht konfiguriert werden. Bewaffnung mit schweren Maschinengewehren und Granatmaschinenwerfern – auch in ferngesteuerter Waffenstation – ist vorgesehen.

Die neueste Version ist der Sabre, ein offenes Fahrzeug für Spezialkräfte auf Basis des Sherpa, das im vergangenen Jahr auf der Messe Sofin vorgestellt worden ist.

Gerhard Heiming