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Die Bundeswehr erhält für ihre Schützenpanzer Puma Ausbildungsgeräte Duell Simulation (AGDUS). Rheinmetall wurde vom Generalunternehmer für den Puma, der Projekt System & Management (PSM), beauftragt, zunächst eine Vorserie von sechs Stück AGDUS zu entwickeln und zu produzieren. Nach Abnahmetests durch die Bundeswehr und Erreichen der Serienreife ist optional die Lieferung weiterer 252 AGDUS-Sätze vereinbart. Für den ersten Schritt sind 54 Millionen Euro, für die Option zusätzlich 88 Millionen Euro, insgesamt also 142 Millionen Euro bereitgestellt.

Der Lasersender des AGDUS vorn im Rohr der Hauptwaffe des Puma; Laserempfänger und -reflektoren sind mit speziellen Halterungen auf der Wanne des Puma so verteilt, dass eine 360 Grad Abdeckung erreicht wird. (Foto: Rheinmetall)

Die AGDUS-Sätze bestehen aus Laserdetektoren, die rund um das Fahrzeug angebracht werden, sowie augensicheren Lasersendern, mit deren Hilfe die Wirkung der Hauptwaffensysteme des Schützenpanzers Puma (Bordmaschinenkanone, Maschinengewehr, Panzerabwehrlenkflugkörper MELLS) simuliert werden können. In einem Steuerkasten befindet sich der Simulationsrechner; dessen Laser-Algorithmen so programmiert sind, dass Schüsse und Treffer ballistisch genau simuliert werden. Mit AGDUS Puma wird zusätzlich auch die Simulation der turmunabhängigen sekundären Waffenanlage (TSWA) sowie des Selbstschutzsystems möglich sein. Somit lassen sich Übungen im Gefechtsübungszentrum Heer und auf anderen Übungseinrichtungen äußerst realitätsnah durchführen und auswerten.

AGDUS Systeme werden in der Bundeswehr seit Mitte der 1990er Jahre für Live-Simulation des Gefechts zu Lande verwendet. Die Systeme sind auf die jeweiligen Waffen/Waffensysteme abgestimmt. Derzeit ist AGDUS für Kampfpanzer Leopard 2, Schützenpanzer Marder sowie für eine große Anzahl Handwaffen verfügbar. Ein Teil der Systeme wird von den Kampftruppen an ihren Standorten genutzt. Bei Gefechtsübungszentrum des Heeres (GÜZ) bilden sie den Kern der Live-Simulation.

Gerhard Heiming