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Die aktuelle Entwicklung des Krieges in der Ukraine und die damit ausgelöste Ausweitung der Verteidigungsausgaben der Bundeswehr haben die Bilanzpressekonferenz des Rüstungskonzerns Rheinmetall geprägt. CEO Armin Papperger bezifferte das Umsatzpotenzial des Unternehmens für Munition, Lkw, gepanzerte Rad- und Kettenfahrzeuge sowie Soldatensysteme auf bis 42 Milliarden Euro in einem Zeitraum von rund zehn Jahren – mit ersten Lieferungen beginnend in etwa einem Jahr. Dabei könne sich Rheinmetall auf seine nationalen und internationalen Produktionsstätten abstützen, deren Personalbestand für die zusätzliche Produktion um 1.500 bis 3.000 Beschäftigte erweitert werden müsste.

Für das Geschäftsjahr 2021 konnte Rheinmetall einen Rekord für das operative Ergebnis melden. Um ein Drittel verbesserte sich der Wert auf 594 Millionen Euro bei gleichzeitiger Umsatzsteigerung um 4,7 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro. Mit 24,5 Milliarden Euro wurde auch beim Auftragsbestand ein neuer Höchstwert erreicht.

Die umsatzstärkste Division, Vehicle Systems, konnte den Umsatz um zwei Prozent auf 1,9 Milliarden Euro steigern. Dank eines besseren Produktmixes nahm das operative Ergebnis um 24 Millionen Euro auf 174 Millionen Euro zu. Wesentliche Beiträge sieht Rheinmetall aus den Boxer-Programmen in Australien und Großbritannien sowie aus den Lieferungen von Lkw an die Bundeswehr und nach Australien. Im Auftragseingang von 2,9 Milliarden Euro schlugen insbesondere Aufträge zur Modernisierung des Kampfpanzers Challenger, zur Produktion von Pionierpanzern Kodiak und die Modernisierung des Schützenpanzers Puma zu Buche.

Die Division Weapon and Ammunition hat mit 1,2 Milliarden Euro zum Konzernumsatz beigetragen. Das ist eine Steigerung um 2,8 Prozent. Rheinmetall nennt die Business Unit Propulsion Systems (Antriebe) und die neugegründete Rheinmetall Project Solutions GmbH als positive Impulse für die Entwicklung. Das operative Ergebnis konnte um fast 20 Prozent auf 218 Millionen Euro gesteigert werden.

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Die Division Electronic Solutions erwirtschaftete 2021 mit 932 Millionen Euro einen Umsatz auf fast der gleichen Höhe wie im Vorjahr. Allerdings ist das operative Ergebnis mit 7,6 Prozent deutlich auf 99 Millionen Euro angewachsen.

Die beiden zivilen Divisionen Sensors and Actuators und Materials and Trade trugen mit Sprüngen beim Umsatz von 9,4 Prozent bzw. 22 Prozent und Ergebnissteigerungen von 189 bzw. 75 Prozent wesentlich zum positiven Konzernergebnis bei.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Rheinmetall weiterhin ein starkes Umsatzwachstum bei stabil hoher Renditeerwartung. Als Ziel setzt sich Rheinmetall ein organisches Wachstum beim Umsatz um 15 bis 20 Prozent und erhöht damit die Prognose aus dem Geschäftsbericht 2021. Dabei soll auch die Rentabilität zunehmen. Das Verhältnis von operativem Ergebnis und Umsatz soll auf über 11 Prozent steigen.

Redaktion / gwh