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Am 10. April wurde die Fregatte in ein Trockendock im Marinestützpunkt Haakonsvern verbracht. Die seit ihrer erfolgreichen Bergung vergangenen sechs Wochen wurden intensiv genutzt, um den Rumpf unterhalb der Wasserlinie soweit abzudichten, dass das Schiff soweit schwimmfähig wurde, um sie eindocken zu können. Dazu wurden Stahlplatten über die beschädigten Bereiche, insbesondere an Steuerbordseite aufgeschweißt, an der der Schiffskörper einen ca. zwanzig Meter langen Schnitt direkt über der Wasserlinie aufweist. Während dieser Zeit verblieb die „Helge Ingstad“ auf der absenkbaren „Beobarge 33“, die nun entlassen werden konnte.

Die Schadensaufnahme und vor allem, die Ursachenforschung des massiven Wassereinbruchs werden weiter fortgesetzt. Ein umfassender Bericht wird zum Sommer erwartet. Der Außen- und Verteidigungsausschuss des Storting, das norwegische Parlament, hat eine Untersuchung der Bergung angeordnet. „Wir müssen wissen, ob während des Bergungsprozesses angemessene Überprüfungen vorgenommen wurden, wie die Dinge organisiert wurden und nicht zuletzt, was es am Ende kosten wird“, sagte Martin Kolberg, Mitglied des Außen- und Verteidigungsausschusses. Laut Kolberg könnten die Gesamtkosten für die Bergung 60-70 Millionen Euro übersteigen. Ein diesbezüglicher Bericht soll in sechs Monaten vorgelegt werden.

Die norwegische Marine prüft nach wie vor, ob die Einsatzfähigkeit des Schiffes wiederhergestellt werden kann. In der Zwischenzeit will sie ihr operatives Tempo beibehalten, indem die Crew der „Helge Ingstad“ auf der Fregatte „Otto Sverdrup“ (ebenfalls eine Fregatte der „Fridtjof Nansen“-Klasse) eingesetzt wird. „Somit kann diese Fregatte ununterbrochen in See stehen, und die Marine kann somit genauso viel Fahrtzeit einhalten, als wäre die „Helge Ingstad“ einsatzfähig“, sagte Admiral Nils-Andreas Stensønes, Inspekteur der norwegischen Marine. „Der Bedarf an Fregatten ist nicht geringer geworden, aber durch die Verwendung von zwei Crews schaffen wir es, in Friedenszeiten genauso viel zu leisten.“

Die Untersuchungen zum Hergang des Zusammenstosses mit der „Sola TS“ sind noch nicht abgeschlossen.

Hans Uwe Mergener