Das mit Norwegen geplante U-Boot kommt!
Hans Uwe Mergener
Die Zeichen der vergangenen Monate standen auf Scheitern. Nun aber kommt das deutsch-norwegische U-Bootprojekt U212CD doch auf die Zielgerade. Das norwegische Verteidigungsministerium teilte am heutigen 23. März mit, dass die Beschaffungsorganisationen des norwegischen und des deutschen Verteidigungsministeriums mit Thyssenkrupp Marine Systems eine Vereinbarung zum Bau des U212CD getroffen hätten. Darüber hinaus bestünde Einvernehmen über den gemeinsamen Erwerb von Flugkörpern sowie über die Entwicklung des ‚Future Strike Missile‘.
Der Deal entwickelte sich zu einer Hängepartie. Als Ersatz für seine sechs Boote der Ula-Klasse entschied sich Norwegen zu einem gemeinsamen Entwurf mit Deutschland: U212CD, wobei „CD“ für „common design“, also gemeinsame Ausführung, steht. Im Oktober 2018 legte Thyssenkrupp MarineSystems das erste Angebot vor. Es wurde im Juli 2019 aktualisiert. Im Frühjahr 2020 hieß es, dass bis Ende des Jahres der Vertrag unter Dach und Fach sein sollte (ESuT berichtete).
Die norwegische Regierung weist in ihrer Mitteilung darauf hin, dass der Vertrag erst dann finalisiert werden kann, wenn er den Deutschen Bundestag passiert hat. Die parlamentarische Behandlung soll, wegen der Bundestagswahl in diesem Jahr, noch vor der parlamenttarischen Sommerpause erfolgen. Die letzte Sitzungswoche endet am 25. Juni 2021. Im Verteidigungshaushalt sind für die beiden für Deutschland bestimmten Boote 2,80 Milliarden Euro eingeplant.
Forsvarsmateriell, die norwegische Beschaffungsbehörde, sieht für die vier norwegischen U-Boote mehr als 45 Milliarden Norwegischen Kronen (ca. 4,43 Milliarden Euro) vor, einschließlich Mehrwertsteuer, einer Risikomarge und Implementierungskosten. Norwegen rechnet mit dem Zulauf des ersten U-Bootes im Jahre 2029. Die Beschaffung soll sich über zehn Jahre erstrecken. Nach früheren Angaben übernimmt Deutschland die U-Boote Nummer drei und sechs der Baureihe.
Über technische Einzelheiten gibt es naturgemäß keine Angaben. Dem Vernehmen nach soll U212CD größer als das von der Deutschen Marine betriebene U212A sein.
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