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Die im September 2018, zum Zeitpunkt der Zeichnung einer Programmvereinbarung zwischen dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr und der norwegischen Beschaffungsagentur Forsvarsmateriell, herrschende Zuversicht, noch 2019 zum Abschluss eines Liefervertrages zu kommen, hat, das zeigt die Realität, sich nicht erfüllt. Das richtungsweisende Regierungsabkommen schlossen Norwegen und Deutschland ein Jahr zuvor, im August 2017. Selbst der industrielle Partner thyssenkrupp Marine Systems ging im Oktober 2017 noch davon aus, dass man bis Jahresende 2019 den Vertrag in trockenen Tüchern hätte. Aus dem Wenigen an erhältlichen Informationen lässt sich ableiten, dass man Aufwand und Zeit unterschätzte, was es braucht, sich auf operative und betriebliche Anforderungen zu einigen. Die dann noch dazu über die gesamte Betriebsperiode aufrechterhalten werden können – sprich anpassungsfähig an die Bedrohungslage und an technologischen Entwicklungen, um erforderliche Fähigkeitsanpassungen über die nächsten, sagen wir, 30 Jahre zu ermöglichen (doch schon darüber mag es unterschiedliche Auffassungen geben). Im Interview mit dem „Marineforum“ 4-2019 drückt es der Inspekteur (vergleichbar) der Königlich Norwegischen Marine, Konteradmiral Nils Andreas Stensønes, so aus: „Die gemeinsame Beschaffung bedeutet eine Harmonisierung der Anforderungen, die damit sowohl den deutschen als auch den norwegischen Bedürfnissen Rechnung trägt.“ Mit anderen Worten: Beide Marinen sahen sich mit dem Regierungsabkommen und der Programmvereinbarung etwa vor der gleichen Situation wie ein frisch verheiratetes Paar vor der Ausgestaltung ihrer ersten gemeinsamen Wohnung: damit konfrontiert, zukunftstragfähige Entscheidungen zu treffen – vor dem Hintergrund bisheriger Sozialisierung und Lebensgewohnheiten. Und, im gleichen Bild bleibend, es geht um systemische Entscheidungen (z.B. Energie und Einrichtung) bis hin zum Lieferanten (z.B. der Küche), die den Prozess in die Länge ziehen und die partnerschaftliche Beziehung auf die Probe stellen können.

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