Print Friendly, PDF & Email

Wie bei nahezu jeder Katastrophe in Deutschland kommt auch in der Corona-Krise dem Technischen Hilfswerk (THW) – bei dem bundesweit knapp 80.000 Freiwillige, davon die Hälfte Einsatzkräfte, engagiert sind – wieder eine große Bedeutung zu. Täglich sind insgesamt über 800 THW-Einsatzkräfte zur Bewältigung der Corona-Pandemie im Einsatz.

Einsatzfahrzeuge des THW transportieren rund um die Uhr bundesweit Schutzmaterial und Desinfektionsmittel. Um diese logistische Herausforderung während der Corona-Pandemie bewältigen zu können, hat das THW deutschlandweit zahlreiche Verteilstützpunkte eingerichtet.

Zudem bauen THW-Kräfte Behelfskrankenhäuser auf, transportieren Proben und leuchten Kontrollstellen an den Grenzen aus. In den Logistikstützpunkten, die unter anderem in Baden-Württemberg, Berlin, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen aufgebaut wurden, werden durch das THW Schutzmaterialien sowie Desinfektionsmittel zwischengelagert und für den Weitertransport an die Empfänger zusammengestellt. Zusätzlich sorgt eine zentrale Koordinierungsinstanz Logistik (zKiL) des THW für die Verteilung von Schutzausstattung an Bundesbehörden.

„Das THW ist seit Wochen mit seinen ehren- und hauptamtlichen Kräften ein verlässlicher Partner bei logistischen und technischen Aufgaben in der Corona-Lage. Ich danke allen Ehrenamtlichen, Hauptamtlichen und Bundesfreiwilligendienstleistenden für ihr Engagement. Ohne ihren aufopferungsvollen Einsatz wäre das nicht möglich“, sagte THW-Präsident Gerd Friedsam gestern beim Besuch des zentralen Logistikstützpunkts in Bayern. Alleine in Bayern hat das THW während der Osterfeiertage acht Millionen Schutzmasken an Landkreise und Kommunen verteilt.

Neben den Transportfahrten haben die bayerischen THW-Einsatzkräfte in den vergangenen Tagen eine provisorische Erweiterung für eine Klinik im Landkreis Neu-Ulm gebaut und im Landkreis Miesbach eine neue Zugangsschleuse aus Holz an einem Krankenhaus errichtet. Zudem wurden Teststrecken für die Entnahme von Rachenabstrichen aufgebaut.

Auch ehemalige Angehörige des THW sind aufgrund ihrer praktischen Erfahrungen gefragt. So ist der Vorgänger Friedsams, der ehemalige THW-Präsident Albrecht Broemme, aktuell für den Aufbau eines Corona-Behandlungszentrums in Berlin verantwortlich.

Dorothee Frank