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Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat am Mittwoch den 12 Februar 2020 Haushaltsmittel in Höhe von etwa 78 Millionen Euro für eine Konzeptstudie des deutsch-französische Future Combat Air System (FCAS) gebilligt. Daneben werden Haushaltsmittel in der gleichen Höhe von Frankreich bereitgestellt. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer begrüßte den Projektfortschritt auf Twitter.

Die am Programm beteiligte Industrie, bestehend aus Airbus, Dassault, MTU, Safran, MBDA und Thales, vermeldeten bereits, dass der Rahmenvertrag für die Demonstratorphase 1A unterzeichnet ist.

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In einer gemeinsamen Pressemitteilung teilten die Unternehmen mit, dass der Rahmenvertrag für die erste Demonstratorphase des Future Combat Air System eine Laufzeit von 18 Monaten hat und unter anderem die Entwicklung der Demonstratoren und neuer, führender Technologien einleitet. Weiter heißt es: „Der Start der ersten Flugtests ist für 2026 geplant. Die Industriepartner arbeiten bereits seit Anfang 2019 im Rahmen einer gemeinsamen Konzeptstudie an der Architektur des künftigen Luftverteidigungssystems. Mit dem Startschuss für die Demonstratorphase tritt das FCAS-Programm nun in eine weitere entscheidende Phase ein.“

Der Pressemitteilung ist weiterhin zu entnehmen, dass der Fokus zunächst auf den wichtigsten technologischen Herausforderungen in den verschiedenen Programmbereichen liegt. Diese wären:

  • Entwicklung des Kampfflugzeugs der nächsten Generation (Next Generation Fighter –
    NGF), dem Kernelement des Future Combat Air System, mit Dassault Aviation als
    Prime Contractor und Airbus als Hauptpartner,
  • Entwicklung Unbemannter Systeme/ferngelenkter Drohnen (Remote Carrier – RC) mit
    Airbus als Prime Contractor und MBDA als Hauptpartner,
  • Entwicklung der Combat Cloud (CC) mit Airbus als Prime Contractor und Thales als
    Hauptpartner,
  • Entwicklung des Triebwerks mit Safran und MTU als Hauptpartnern.

Außerdem entwickeln die beteiligten Unternehmen gemeinsam eine Simulationsumgebung,
um konsistente Bedingungen zwischen den Demonstratoren zu gewährleisten.

Kernstück des FCAS ist das Next Generation Weapon System (NGWS), dieses soll beginnend ab 2040 die in Deutschland die Eurofighter-Flotte ablösen. FCAS wird derzeit gemeinsam von Deutschland, Frankreich und Spanien vorangetrieben, wobei Spaniens Beitrag derzeit noch unklar ist. Trotz dem Programmbeitritt im Juni 2019 ist Spanien bislang noch nicht offiziell ins Programm eingebunden. Dies soll dem Vernehmen nach erst im Laufe des Jahres passieren. Weiterhin hat das Bundesministerium der Verteidigung in einer heute veröffentlichten Meldung mitgeteilt, dass mit weiteren „potenziellen Partnern“ Gespräche geführt werden.

Waldemar Geiger