Russische Streitkräfte testen neue Abwehrrakete

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Am 4. Juni veröffentlichten die russischen Streitkräfte auf ihren offiziellen Internetseiten ein Video von einem Raketentest auf dem Schießplatz Sary-Chagan in Kasachstan. Laut eigenen Angaben wurde ein Teststart einer neuen Rakete des russischen Raketenabwehrsystems (ABM) erfolgreich durchgeführt.

Oberst Vladimir Sergienko, stellvertretender Kommandeur der Raketenabwehrkräfte der Luft- und Raumfahrt, sagte gegenüber russischen Medien: „Das neue Raketenabwehrsystem hat nach einer Reihe von Tests die inhärenten Eigenschaften zuverlässig bestätigt und die Aufgabe erfolgreich abgeschlossen, indem es das Ziel mit der vorgegebenen Genauigkeit getroffen hat.“

Das Raketenabwehrsystem ist bei den Luftstreitkräften angesiedelt und wurde entwickelt, um Schutz vor Angriffen durch ballistische Raketen aus dem All zu gewährleisten. Laut Experten zeigt das Video den Test eines 53T6M-Volltreffers, der für die Verwendung mit dem Raketenabwehrsystem A-235 SAMOLET entwickelt wurde. Wann die Raketen voll einsatzbereit sind, ist derzeitig noch unklar.

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Russland baut seine Raketenabwehrfähigkeit aus, und begründet dies mit den Truppenstationierungen der USA und der NATO im Baltikum und in Polen, welche als Bedrohung empfunden werden. Gleiches gilt für die Entwicklung von Offensivmitteln wie Ballistischen Raketen (z.B. ISKANDER oder kh-47M2 KINZHAL), aerodynamischen Raketen (z.B. SSC-8 SCREWDRIVER oder SSC-X-9 SKYFALL) und Hyperschallgleitern. Auch scheint es intensive Zusammenarbeiten und Austauschprogramme der Russen in diesen Bereichen mit Nordkorea und China zu geben. So gab es in Nordkorea zuletzt Tests mit Kopien oder Originalen der ISKANDER-E (SS-26). Und China baut seine strategische Luftabwehr durch den Kauf von Teilen und Surface-to-Air Raketensystemen (SAM) aus Russland aus. 2018 wurden S-400 SAM getestet, die aus Russland geliefert wurden, oder zumindest auf russischer Technik basieren.

André Forkert