
Für den Eventualfall: thyssenkrupp Marine Systems und Ulstein unterzeichnen Absichtserklärung
Hans-Uwe Mergener
Auf der Fachmesse Undersea Defence Technology (UDT) in Oslo haben am 26. März 2025 thyssenkrupp Marine Systems und die norwegische Werft Ulstein Verft eine Absichtserklärung (Letter of Intent) unterzeichnet. Diese Vereinbarung markiert einen weiteren Schritt in der Zusammenarbeit im Marineschiffbau zwischen Deutschland und Norwegen.
Im Falle einer Auftragsvergabe für das nächste norwegische Fregattenprogramm soll ein wesentlicher Teil der Wertschöpfung in Norwegen erfolgen. Damit unterstreicht thyssenkrupp Marine Systems sein Engagement, mit der norwegischen Industrie zu kooperieren und lokale Kompetenzen im Schiffbau zu stärken.
Die Unterzeichnung fand am Stand von thyssenkrupp Marine Systems vor dem Modell der Fregatte F127 statt. Joachim Wacker, Head of Product Sales & Product Strategy bei thyssenkrupp Marine Systems, und Lars Lühr Olsen, Geschäftsführer der Ulstein Verft, hoben in ihren Statements die Vorteile der Zusammenarbeit hervor.
Zum Kontext: Am 19. November 2024 gab die norwegische Regierung bekannt, strategische Gespräche mit Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten aufgenommen zu haben. Ziel ist es, potenzielle internationale Partner für den Bau neuer Fregatten zu finden. Diese Initiative ist Teil eines umfassenden Modernisierungsprogramms der norwegischen Streitkräfte. Der Aufbau einer modernen Flotte ist ein zentrales Element der nationalen Sicherheitsstrategie. Die neue Generation von Fregatten soll nicht nur über verbesserte elektronische und militärische Systeme verfügen, sondern auch eine höhere Flexibilität in internationalen Einsätzen bieten.
Im maritimen Sektor will Oslo durch die Kooperation mit etablierten Partnern aus Ländern, mit denen Norwegen bereits engere sicherheitspolitische und industrielle Beziehungen pflegt, den Zugang zu innovativen Technologien und fortschrittlichen Fertigungsmethoden sichern. Neben dem Technologietransfer steht auch die Förderung der heimischen Wirtschaft im Fokus – sozusagen als Pay-off für die hohen Verteidigungsausgaben.
Der Kooperationsvereinbarung zwischen thyssenkrupp Marine Systems und Ulstein ging am 24. Februar 2025 eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) zwischen BAE Systems und der norwegischen Werft Hamek voraus. Dabei wird unter anderem die britische Type-26-Fregatte in Betracht gezogen.
Hans-Uwe Mergener