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Schwedens Verteidigungsminister Pal Jonson verkündete während einer Pressekonferenz am 13. Januar, dass die schwedischen Streitkräfte zusammen mit dem Verteidigungsunternehmen SAAB eine eigene Schwarmtechnologie für Drohnen entwickelt haben.

Diese Software soll auf herkömmliche kommerzielle unbemannte Luftfahrzeuge anwendbar sein und diese zu einem Schwarm verbinden können. Laut dem schwedischen Medium SVT wird mit dieser Software ein einzelner Operator in der Lage sein, mehr als hundert Drohnen als kollektiven Schwarm zu steuern. Dabei können diese Schwärme zur Aufklärung und Identifizierung von Zielen eingesetzt werden. Bei der mit dem Saab CEO durchgeführten Pressekonferenz betonte Jonson jedoch auch die Softwareoption von bewaffneten Drohnenschwärmen, die individuell mit Sprengladungen bestückt sind.

Schwarmtechnologie von Blue Bear
Saabs Tochterunternehmen Blue Bear ist spezialisiert auf autonome Schwarmfähigkeiten (Foto: Blue Bear)

Falls die von Saab entwickelte Software wirklich typenunabhängig auf kommerzielle Drohnenmodelle anwendbar wäre, würde dies die Schwedens Drohnenfähigkeiten immens verbessern. Ein Problem bei der Beschaffung von militärischen Drohnen ist die schnelle Innovation und Aktualisierung von Standards in der Hardware. Oft sind bestellte Systeme bei der Lieferung bereits veraltet. Mit einer Software, die Drohnen unabhängig von der Hardware verbinden kann, ist dieses Problem zumindest für den Einsatz im Verbund gelöst. Die Fähigkeiten dieser Software sollen bei der Übung „Artic Strike“ in den nächsten Monaten getestet werden.

Saab bewies schon 2024 bei einer Übung im Rahmen der AUKUS, einer trilaterale Sicherheitspartnerschaft zwischen Australien, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten, Fähigkeiten zur Ansteuerung von Drohnen in Schwarmformationen. Dort führte das Unternehmen Tests durch, die die Rolle des KI-unterstützten Centurion Systems in kollaborativen, vernetzten Schwärmen von unbemannten Luftfahrzeugen demonstrierten. Wie viel weiter das neue System geht, ist noch unklar. Da das schwedische Unternehmen bei der neuen Software jedoch eng mit den lokalen Streitkräften kooperiert, lässt sich viel erwarten. (jd)