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Mit einem ersten Auftrag an die ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH läutet Boeing in Deutschland die industrielle Seite der Einführung des neuen Schwerlasttransporthubschraubers CH-47F Block II Chinook ein. Als wichtigen Meilenstein bewertet Boing in einer Mitteilung vom 24. Juni den Auftrag den ESOH. Auftrag an die ESG zur Prüfung von Gesundheitsschutz und Umweltverträglichkeit des für die Wartung genutzten Ground Equipments für die 60 bestellten CH-47F.

In der ESOH-Analyse (Environment, Safety & Occupational Health) bewertet die ESG die Umweltverträglichkeit des Materials, Sicherheit und Gesundheitsschutz der für Betrieb, Wartung und Instandhaltung genutzten Maschinen und Werkzeuge.

Die ESG ist Teil des deutschen Chinook-Industrieteams, das Boeing seit 2020 aufbaut und in dem Kapazitäten deutschen Industrie zur Unterstützung von Einführung und Betrieb des Schwerlasthubschraubers gebündelt werden (ESuT berichtete). Neben der ESG gehören zum Team AERO-Bildung GmbH, Airbus Helicopters, CAE Elektronik GmbH, Lufthansa Technik, Honeywell Aerospace und Rolls-Royce Deutschland. Die Unternehmen seien bereits seit Jahrzehnten mit der Wartung und Instandhaltung der jetzigen CH-53G-Flotte der Bundeswehr vertraut, schreibt Boeing. Diese wichtigen Erfahrungswerte werden einen reibungslosen Übergang zum CH-47F Chinook ermöglichen und erlauben, die Anforderungen der Luftwaffe optimal zu unterstützen.

Der neue Vertrag unterstreicht Boeing zufolge die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmen und der ESG. Die ESG sei der erste Partner des deutschen Chinook-Industrieteams, der einen entsprechenden Auftrag von Boeing erhalten hat. „Auch wenn die Beschaffung der zukünftigen CH-47F Chinook-Flotte ein Regierungsgeschäft ist, war für uns immer klar, dass die deutsche Sicherheits- und Verteidigungsindustrie von Anfang an aktiv in das Programm eingebunden werden muss“, sagt Dr. Michael Haidinger, Präsident, Boeing Deutschland. „Mit der ESG und unseren anderen deutschen Industriepartnern werden wir der Bundeswehr maximale Einsatzfähigkeit über Jahrzehnte gewährleisten.“

Jetzt beginnen in Deutschland die industrieseitigen Vorbereitungen zur Einführung des Schwerlasttransporthubschraubers CH-47 Chinook. (Foto: Boeing)

Nach Angabe von Boeing markiert die Zusammenarbeit zwischen Boeing und der ESG den Beginn des Aufbaus einer robusten lokalen Infrastruktur in Herzberg (Brandenburg) zur Unterstützung der deutschen Chinook-Flotte. „Mit der ESOH-Analyse schaffen wir eine wichtige Grundlage für die erfolgreiche Einführung und Nutzung der CH-47F Chinook – wir kommen damit in die konkrete Umsetzung dieses richtungsweisenden Projekts. Gleichzeitig zeigt es einmal mehr die große Bandbreite unseres Leistungsspektrums als verlässlicher Partner von Bundeswehr und Industrie“, sagt Katja Ziegler, Geschäftsführerin der ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH.

Die ESG werde gemeinsam mit anderen Partnern des deutschen Chinook-Industrieteams die nächsten wichtigen Schritte des STH-Programms mit Boeing vorantreiben. „Wir freuen uns sehr über die Vertragsvergabe an die ESG, welche ein bedeutender Schritt nach vorn ist“, sagt Conner Chavez, Director, Boeing Global Services Deutschland. „Mit der ESG und unseren weiteren deutschen Partnern stellen wir die Weichen für eine Zukunft, in der Innovation, Nachhaltigkeit und lokale Wertschöpfung Hand in Hand mit den Anforderungen der Bundeswehr geht.“

Die Bundeswehr hat 2023 im Verfahren Foreign Military Sales (FMS) für knapp acht Milliarden Euro 60 STH CH-47F Chinook bestellt, die im Zeitraum 2027 bis 2033 geliefert werden sollen. In einem Total Package Approach (TPA) sollen die Hubschrauber einschließlich Ausbildungsgeräten, Unterstützungsausrüstung, Ersatzteilen und weiteren Dienstleistungen beschafft werden. Dazu gehören logistische und technische Unterstützungsleistungen für den Anfangsbetrieb während der ersten drei Jahre sowie die Unterstützung bei der Einrichtung und Inbetriebnahme der Main Operating Base in Schönwalde. Nach dem 18. Rüstungsbericht des BMVg ist das Projekt bisher sowohl zeitlich als auch finanziell im Plan.

Redaktion / gwh