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In seiner Sitzung vom 10. April hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages die Beschaffung von 258 Ausbildungsgeräten Duellsimulator (AGDUS) für die Schützenpanzer Puma genehmigt. Dafür sind 109 Millionen Euro aus dem Sondervermögen Bundeswehr bereitgestellt. Die Geräte sollen bis 2026 geliefert werden.

Nach der Information der Bundeswehr auf ihrer Webseite ist AGDUS ein laserbasiertes Ausbildungssystem zur realitätsnahen Übung von Gefechtssituationen sowie zur Unterstützung der vorbereitenden Schießausbildung. Das System werde im Gefechtsübungszentrum Heer, in den Schießübungszentren und auch an den Standorten des Schützenpanzers Puma genutzt. Der Puma-Hersteller PSM hat nach eigner Angabe AGDUS so weit in die normalen Bedienabläufe der Fahrzeugbesatzungen zu integriert, dass es für den Nutzer keinen Unterschied zwischen Ausbildung und taktischem Einsatz gibt (Train as you fight).

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Der Lasersender des AGDUS vorn im Rohr der Hauptwaffe des Puma. (Foto: Rheinmetall)

AGDUS gibt es seit Mitte der 1990er Jahre in der Bundeswehr für fast alle Waffensysteme mit direkt gerichteten Waffen. Damit kann in bei Gefechtsübungen das Gefecht verbundener Waffen simuliert werden. AGDUS simuliert die Schussabgabe und zeigt dem Beschossenen nach einem Verwundungsmodell den Grad des Ausfalls an.

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Laserempfänger und -reflektoren sind mit speziellen Halterungen auf der Wanne des Puma so verteilt, dass eine 360 Grad Abdeckung erreicht wird. (Foto: Rheinmetall)

Die AGDUS-Sätze bestehen aus Laserdetektoren, die rund um das Fahrzeug angebracht werden, sowie augensicheren Lasersendern, mit deren Hilfe die Wirkung der Hauptwaffensysteme des Schützenpanzers Puma (Bordmaschinenkanone, Maschinengewehr, Panzerabwehrlenkflugkörper MELLS) simuliert werden können. In einem Steuerkasten befindet sich der Simulationsrechner; dessen Laser-Algorithmen so programmiert sind, dass Schüsse und Treffer ballistisch genau simuliert werden. Mit AGDUS Puma wird zusätzlich auch die Simulation der turmunabhängigen sekundären Waffenanlage (TSWA) sowie des Selbstschutzsystems möglich sein. Somit lassen sich Übungen im Gefechtsübungszentrum Heer und auf anderen Übungseinrichtungen äußerst realitätsnah durchführen und auswerten.

Gerhard Heiming