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In den Räumen der Nordischen Botschaften in Berlin empfing die Saab Deutschland GmbH am 9. Oktober Gäste von Nutzer und Beschafferseite zum Saab Day 2019.

Anders Sjöberg, Geschäftsführer Saab Deutschland GmbH, bei der Ansprache (Foto: Saab)

Dieses Event wird alle zwei Jahre durchgeführt, immer in den Jahren in denen keine ILA stattfindet. Das Motto der Veranstaltung war „Technologie in [DEU/SWE] Partnerschaft“. So band Saab viele seinerdeutschen Partner in die Gespräche und Produktvorstellungen mit ein, u.a. Diehl Defence, Taurus GmbH oder FFG.

Projekte und Vorhaben mit deutschem Bezug

Saab hat den Auftrag das AGDUS (Ausbildungsgerät Duellsimulator) auf den Standard Optical Interface Specification OSAG 2.0 (die optische Schnittstelle) anzuheben. Damit erhält AGDUS den letzten NATO Standard und wird in Zukunft deutlich flexibler zur Anbindung anderer Systeme. Saab hat zusammen mit der Bundeswehr diesen Standard entwickelt. Außerdem wird man sich an der Ausschreibung für das AGDUS Soldier System für Live Training beteiligen. Es wird dem Nutzer mehr Flexibilität im Bereich des Trainings ohne feste Installationen geben.

Mit der Panzerabwehrhandwaffe NLAW will man sich an der Ausschreibung für ein Folgesystem zur qualifizierten Panzerabwehr beteiligen.

Die schwedischen Streitkräfte haben den Entwicklungsauftrag für RBS 15 Mk4 an Saab vergeben, integraler Teil des Teams ist Diehl Defence. Der Mk4 wird voll integrierbar sein für Luftfahrzeuge, dass würde es der Luftwaffe auf einfache Weise ermöglichen, ihren von den Marinefliegern übernommenen Auftrag der Seekriegsführung aus der Luft wieder einzuführen.

In Zukunft sollen die Einsatzgruppenversorger (EGV) der Marine ein verbessertes Radar sowie ein FüWES (Führungs- und Waffeneinsatzsysteme) zum verbesserten Selbstschutz erhalten. Hier kann Saab beides als COTS/MOTS anbieten.Auch an der kommenden Ausschreibung zur Fregatte 123 bietet Saab eine Gesamtlösung für Radar Obsolescence und Feuerleitung an.

Ebenfalls beteiligt wird man am RWE Upgrade für den TORNADO sein. Ferner ist auch im Gespräch im Rahmen von TLVS (Taktisches Luftverteidigungssystem) zusammen mit der IRSI-SL ein weiteres Radar zu beschaffen, Saab hat sich mit dem Medium Range Sensor GIRAFFE 4A in Stellung gebracht. Alle Radar von Saab sind Multi Role Radar ,die neben der Luftraumüberwachung auch für Counter-RAM (Counter Rocket, Artillery, and Mortar) sowie UAS-ELSS (Enhanced Low, Slow and Small) eingesetzt werden können.

Im Januar 2020 wird in Nürnberg zudem ein EW (Electronic Warfare, ELOKA) Center of Excellence eröffnet, einhergehend mit dem Umzug von Saab Medav Technologies. Saab betont, dass dies nicht in Konkurrenz zur Deutschen Industrie erfolgen soll, sondern gemeinsam.

Gezeigt wurde auch ein Vorschlag für NNbS (Nah- und Nächstbereichsschutz), als Fahrzeug auf Boxer Basis mit RBS 70NG und GIRAFFE 1X (100 km Reichweite). (Foto: Saab)

Gezeigt wurde ein Vorschlag für NNbS (Nah- und Nächstbereichsschutz) Fahrzeug auf BOXER Basis mit RBS 70NG und GIRAFFE 1X (100 km Sensor Reichweite und 9km Effektor Reichweite) als Zusammenarbeit mit dem möglichen Generalunternehmer Rheinmetall. Das Fahrzeug soll die Fliegerabwehr in der Bewegung sicherstellen, und damit die Fähigkeitslücke schließen, die seit der Ausphasung der GEPARDEN besteht. Laut Saab wäre z.B. ein Fahrzeug pro Kompanien denkbar, dank des BOXER Fahrmodules könnte es den hochmobilen Kampftruppen überall hin folgen.

AREXIS stellt ELOKA-Fähigkeiten im Frequenzbereichen VHF/UHF sowie L/S-Band zur Verfügung. (Foto: Saab)

Ebenfalls neu ins Portfolio soll der AREXIS Eletcronic AttackJammer, ein Pod für Luftfahrzeuge kommen. Dank ihm sollen offensive Missionen in einem Anti-Access Area Denial (A2AD) Umfeld ermöglicht werden. AREXIS stellt ELOKA-Fähigkeiten im Frequenzbereichen VHF/UHF sowie L/S-Band zur Verfügung. Die genauen Frequenzen können durch den Kunden vorgegeben werden. Die Technologie wird bereits seit einiger Zeit eingesetzt, z.B. fest integriert beim Saab GRIPEN. In Zukunft soll sie auch als Pos-Lösung verfügbar sein. Schon bald sollen die ersten Test-/Demonstrationsflüge beginnen.

André Forkert