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Der tschechische Fahrzeugbauer SVOS und die schwedische Systemfirma Saab Dynamics haben die gemeinsame Entwicklung eines hochmobilen Luftverteidigungssystems für kurze Entfernung (Mobile Short-Range Air Defence, MSHORAD) mit Schießversuchen abgeschlossen, wie SVOS und Saab in Presseverlautbarungen mitgeteilt haben.

Demnach hat SVOS in der zweiten Hälfte 2021 das geschützte 4×4-Mehrzweckfahrzeug MARS S-330 (Multi-role ARmored System) als Trägerfahrzeug an Saab überstellt. Das Fahrzeug ist modular unter weitgehender Verwendung von NATO-zugelassenen Komponenten auf einem Leitrahmen aufgebaut. Das zweiachsige Fahrzeug kann ein Gesamtgewicht von 14 Tonnen tragen, einschließlich zwei Tonnen Nutzlast. Die Räder sind einzeln höhenverstellbar, um die Geländegängigkeit zu verbessern und bei Bedarf eine waagerechte Plattform bereitzustellen. Die Besatzung ist bis zu Level 3 nach STANG 4569 gegen Beschuss und Ansprengungen geschützt.

Saab hat in das Fahrzeug ein Luftverteidigungssystem integriert mit dem Mehrzweck-3D-Radar Giraffe 1X und einem Dreifach-Raketenwerfer mit RBS 70 NG Flugabwehrraketen als Hauptkomponenten. Das Radargerät wiegt weniger als 300 kg und kann den Luftraum laut Hersteller bis zu 75 km rund um das Fahrzeug überwachen. Es kann den weiteren Angaben zufolge auch kleine und langsam fliegende Objekte wie UAV auffassen und verfolgen. Über das Führungs- und Feuerleitsystem GBAD C2 könne die lokale Luftlage dargestellt, die Bedrohung beurteilt und die Waffe zugewiesen werden.

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Die mobile Feuereinheit ist mit drei RBS 70 NG bestückt. Die Raketen sind nach Aussage von Saab nicht störbar und werden mit Laser-Steuerung gelenkt. Mit integriertem Wärmebildgerät sei das System bei Tag und Nacht einsetzbar. Bei einem Gewicht um acht kg erreichen die Flugkörper etwa doppelte Schallgeschwindigkeit und können gegen Ziele bis in sechs Kilometer Entfernung eingesetzt werden.

Das MSHORAD-System soll auf der Eurosatory in Paris vorgestellt werden, bevor es nach weiteren Schießkampagnen potenziellen Kunden vorgeführt wird.

Redaktion / gwh