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Ab Februar 2026 erhalten die niederländischen Soldaten eine neue Kampfbekleidung. Ende März hatte das niederländische Verteidigungsministerium bereits darüber berichtet. Am 3. April hat der deutsche Hersteller militärischer Ausrüstung, Hexonia aus Nettetal, den unterzeichneten Rahmenvertrag mit einer Laufzeit von acht Jahren erhalten, wie das Unternehmen berichtet hat.

Unter der Bezeichnung DOKS (Defence Operational Clothing System) ist das neue Bekleidungssystem entwickelt worden. Nach einem Beschaffungsprozess voller Stolpersteine konnte das Vorhaben erst jetzt in die Realisierung gehen. Wegen der Dauer des Beschaffungsprozesses musste als Übergangslösung bis zur vollständigen Einführung des DOKS ein provisorischer Anzug eingeführt werden. Diesen werden die Soldaten so lange tragen, bis die neue Kampfkleidung eingeführt ist.

„Es hat zu lange gedauert“, sagte der Verteidigungsstaatssekretär Christophe van der Maat. „Aber ich bin froh, dass wir den wichtigen Schritt zur Vergabe des DOKS-Projekts machen konnten. Unser Militär verdient die beste Ausrüstung, um seine wichtige Arbeit zu verrichten. Dazu gehört sicherlich auch der Kampfanzug!“

Nach Angaben des niederländischen Verteidigungsministeriums werden alle Militärangehörigen im Rahmen des Projekts DOKS mit neuer Kampfbekleidung ausgestattet. Das Bekleidungssystem werde die derzeitige Kampfbekleidung der niederländischen Streitkräfte und der belgischen Marine ersetzen. Die Kleidung werde in der Kaserne und bei Einsätzen getragen werden.

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Die niederländische und die belgische Marine erhalten die Kampfbekleidung in blauem Grundton. (Foto: via Hexonia)

Die Bekleidung von DOKS ist als mehrschichtiges System konzipiert. Sie passt als Ganzes zusammen und harmoniert mit der Ausrüstung, die in den Streitkräften vorhanden ist. Bei der Entwicklung der neuen Bekleidung standen Schutz, Funktionalität, individuelle Sicherheit und Tragekomfort im Vordergrund.

Das integriertes Kampfbekleidungssystem umfasst Hexonia zufolge mehr als 30 verschiedene Artikel. Modularität war eine zentrale Anforderung im DOKS-Projekt. Soldaten sollen die Möglichkeit haben, Kleidung zu tragen, die individuell auf ihre jeweilige Einsatzsituation abgestimmt ist. Dabei soll ein breites Spektrum an Aktivitäten und Umweltfaktoren abgedeckt werden, bei denen die Soldaten vor spezifischen Bedrohungen geschützt sind und gleichzeitig ihre Leistungsfähigkeit erhöht wird. Eine Besonderheit des Projekts ist die Vielzahl an Bezugsgruppen, zu denen Soldaten der Marine, des Heeres, der Luftwaffe und der Militärpolizei gehören.

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Nach Angabe von Hexonia umfasst das vom Unternehmen nach niederländischen Vorgaben entwickelte System Unterwäsche, Isolationsschichten, Wetterschutz, Kampfshirts, Kampfjacken und -hosen in verschiedenen Farben und Tarnmustern sowie funktionales Zubehör. Es werde in drei verschiedenen Bekleidungssets ausgeliefert, die für unterschiedliche Einsatzsituationen zugeschnitten sind. Die Bekleidungsschichten seien sowohl im System aufeinander, als auch auf die bestehende Schutzausrüstung der Streitkräfte abgestimmt. Mit einem speziell entwickelten Größensystem mit bis zu 35 Größenabstufungen gewährleiste die Hexonia eine optimale Passform für jeden Soldaten – auch Frauen – und einen guten Tragekomfort.

„Die hohe Wertschätzung unserer Soldaten war ausschlaggebend für die Wahl des Bekleidungssystems von Hexonia“, sagt Projektleiter LTCOL Bruce Mekking von COMMIT (Commando Materieel en IT des niederländischen Ministeriums für Verteidigung).

Der Produktionsprozess sei zu weiten Teilen in der Hand von Hexonia, schreibt das Unternehmen. An den Standorten in Nettetal und Jahnsbach stehen auf rund 12.000 Quadratmetern verschiedene Strick-, Zuschnitt- und Veredelungsmaschinen zur Verfügung. Zudem könne die Hexonia auf verlässliche Partner in einem über Jahre hinweg aufgebauten Produktionsnetzwerk zurückgreifen.

Nils Toverud, Geschäftsführer Hexonia GmbH: „Wir haben viel in die Forschung investiert und seit mehr als 20 Jahren ein fundiertes Knowhow in der Entwicklung von Militärbekleidung aufgebaut. Seit 2022 ist Hexonia Teil der NFM Group und gemeinsam erweitern wir kontinuierlich unsere Produktions- und Logistikkapazitäten. Das macht uns heute zu einem starken und zuverlässigen Partner in Europa. Wir sind zuversichtlich, eine starke Partnerschaft mit COMMIT aufzubauen, um den niederländischen Soldaten die Kleidung zu liefern, die sie für ihre Arbeit benötigen, unabhängig von der Mission und den klimatischen Bedingungen, denen sie ausgesetzt sind.“

„Das DOKS-Projekt ist mehr als nur ein Auftrag, es ist eine große Verantwortung. Auf dem Weg, die niederländischen Streitkräfte auszustatten, wollen wir als NFM Group gemeinsam mit Hexonia bei der Entwicklung von Militärbekleidung die Grenzen des Möglichen erweitern. Unsere Zusammenarbeit steht für eine gemeinsame Vision von bester Qualität für eine sichere Zukunft der Soldaten“, ergänzte Walter Øverland, CEO NFM Group AS.

Gerhard Heiming