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Die Ukraine hat mit Rheinmetall einen weiteren Vertrag über die Lieferung Luftlandeplattformen Caracal – finanziert aus der Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung – abgeschlossen. Nach der ersten Lieferung von fünf Caracal im sogenannten „Winterpaket“ vom November 2023 (ESuT berichtete) sollen weitere 20 Fahrzeuge in den nächsten Monaten ausgeliefert werden, wie der Hauptauftragnehmer Rheinmetall auf der Rüstungsmesse Enforce Tac mitgeteilt hat. Die Fahrzeuge werden auf höchste Landmobilität und den wirksamen Einsatz durch die ukrainischen Spezialkräfte ausgelegt.

Wie Rheinmetall schreibt, unterstreicht der Auftragseingang aus Deutschland, den Niederlanden und nun auch der Ukraine die globale Relevanz dieser bi-nationalen Partnerschaft und Ihren Beitrag zur internationalen Sicherheit. Die enge Zusammenarbeit zwischen Rheinmetall, Mercedes Benz AG und ACS habe nicht nur zu einem hochmodernen Militärfahrzeug geführt, sondern auch zu einer strategischen Allianz, welche die individuellen Stärken der Partner bündelt: Der Caracal kombiniert mit der neuen militärischen G-Modell Baureihe 464 eine leistungsfähige automotive Großserienplattform mit einem modularen und industriell skalierbaren Aufbau von ACS.

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Die Ukraine erhält vorab zur Lieferung an Deutschland und die Niederlande weitere 20 Luftlandeplattformen Caracal. (Foto: Gerhard Heiming)

Die Luftlande-Fahrzeugfamilie Caracal basiert auf dem neuen G-Klasse-Fahrgestell der Baureihe 464. Der Caracal ist mit einem Sechszylinder-183-kW-Dieselmotor Euro 3 ausgestattet, welcher das Fahrzeug auf bis zu 140 km/h beschleunigen kann. Mit 4,35 m Länge, 1,81 m Breite und 1,85 m Höhe zählt das Fahrzeug zu den kompaktesten Plattformen seiner Klasse. In Verbindung mit dem 4×4-Allradantrieb verfügt der Caracal über eine hohe Geländegängigkeit, die es dem Fahrzeug erlaubt, Steigungen von bis zu 60 Prozent zu erklimmen. Die Kletterfähigkeit beträgt 33 Zentimeter, die Grabenüberschreitfähigkeit 50 Zentimeter.

Die Endmontage der rollenspezifischen militärischen Rüstsatzausstattungen erfolgt bei Rheinmetall, schreibt das Unternehmen. Es bringe die Fähigkeit ein, diese kundenindividuell und bei entsprechender Stückzahl auch in den jeweiligen Kundenländern lokal zu fertigen und über den gesamten Produktlebenszyklus logistisch zu versorgen. Die Caracal-Plattform bietet nicht nur höchste Mobilität zu Land und in der Luft, sondern auch die Möglichkeit zur Integration von ballistischem Schutz, verschiedener Waffensysteme und Technologien, sowie modernster Aufklärungs- und Kommunikationstechnik, was sie zu einem entscheidenden Element in der heutigen militärischen Landschaft macht.

Die Auslieferung der Caracal in Deutschland soll 2025 beginnen.

Gerhard Heiming