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Die europäische Beschaffungsbehörde OCCAR hat mit einem Kick-off-Meeting beim Hauptauftragnehmer Airbus Defence and Space (ADS) in Hallbergmoos den Zertifizierungsprozess für das Triebwerk der Eurodrone gestartet. Teilnehmer waren neben Vertretern des Auftraggebers und des Hauptauftragnehmers Vertreter der spanischen ADS-Tochter als Triebwerksintegrator, von Avio Aero, dem italienischen Triebwerksherstellers, der European Union Aviation Safety Agency (EASA) als Zertifizierungsbehörde und Zertifizierungsexperten der vier Eurodrone-Nationen Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien.

Während des Treffens wurden der OCCAR zufolge die notwendigen Aktivitäten zur Zertifizierung des Eurodrone-Triebwerks besprochen und die wichtigsten Meilensteine auf dem Weg zur Erteilung der Musterzulassung des Triebwerks durch die EASA hervorgehoben und analysiert.

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Das Catalyst-Triebwerk von Avio Aero soll die Eurodrone antreiben. (Foto: Avio Aero)

In die Eurodrone wird das Catalyst-Triebwerk von Avio Aero integriert, das vollständig ITAR-frei ist und in Europa hergestellt wird. Es ist geplant, eine vollständige zivile Zertifizierung durch die EASA zu erhalten.

Das Catalyst-Triebwerk ist im März 2022 für die Eurodorne ausgewählt worden. (ESuT berichtete). Es wird an Standorten in Italien, Polen, Tschechien und Deutschland entwickelt und produziert.

Das Catalyst-Triebwerk sei das erste Turboprop-Triebwerk in der Geschichte der Luftfahrt, das mit 3D-gedruckten Komponenten hergestellt werde, was ein leichteres und effizienteres Triebwerk ermögliche, schreibt Avio Aero. Mit einem Gesamtdruckverhältnis von 16:1 biete der Catalyst einen bis zu 20 Prozent niedrigeren Kraftstoffverbrauch, zehn Prozent mehr Reiseleistung und Nutzlast und ermögliche drei Stunden mehr Flugzeit für eine typische Drohnenmission im Vergleich zu heutigen Turboprop-Triebwerken. Die FADEC (Full Authority Digital Engine Control) des Catalyst vereinfacht die Integration zwischen dem Propeller, der von der deutschen Firma MT-Propeller entwickelt und hergestellt wird, und der Avionik.

Insgesamt sollen 120 Triebwerke geliefert und später im Betrieb auch gewartet werden. Der Erstflug der Eurodrone ist für 2025 geplant. Die Auslieferung an die Truppe soll ab 2028 beginnen.

Ob der Zeitplan gehalten werden kann, ist nach dem 18. Rüstungsbericht des BMVg unsicher. Nach dem Bericht seien wichtige Meilensteine nicht erreicht worden. Das Critical Design Review, das unverändert für September 2024 geplant ist, sei der erste Abbruchmeilenstein des Vertrages.

Redaktion / gwh