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Das BAAINBw hat im Namen und bevollmächtigt von der Republik Slowenien mit Diehl Defence am 25. Januar die zeitnahe Lieferung einer Feuereinheit des Luftverteidigungssystems IRIS-T SLM vereinbart. Das geht aus einer Diehl-Pressemitteilung hervor. Die Feuereinheit bestehe aus den Komponenten Radar, Gefechtsstand und vier Startgeräten, sowie IRIS-T SL Lenkflugkörpern. Im Auftrag sei auch logistische Unterstützung vereinbart.

Mit der Beschaffung verstärkt Slowenien die Luftverteidigung seines Landes und verfügt erstmals über Fähigkeiten der mittleren Reichweite, schreibt Diehl. Die Beschaffung weiterer Systeme sei in Planung. Slowenien ist nach Deutschland, Estland und Lettland die vierte ESSI-Nation, die mit Diehl Defence einen Vertrag über IRIS-T SLM-Systeme unterzeichnet.

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Slowenien hat als vierte ESSI-Nation ein Luftverteidigungssystem IRSI-T SLM bestellt (Foto: Diehl)

Die Beschaffung stehe im Zusammenhang mit der European Sky Shield Initiative (ESSI), die 2022 von Deutschland ins Leben gerufen wurde. Im Falle Sloweniens konnte Diehl zufolge zum ersten Mal von einem für ESSI-Beschaffungen standardisierten Vertrag Gebrauch gemacht werden. Dieser ermögliche für die Zukunft große Synergieeffekte und einen schnelleren Beschaffungsprozess, von dem sowohl weitere ESSI-Kunden als auch die Industrie profitieren werden.

Um den ESSI-Nationen eine gleichmäßige Belieferung mit IRIS-T SLM zu ermöglichen, hat Diehl Defence Produktionsslots so auf die interessierten Nationen verteilt, dass das System zeitnah auch an Slowenien ausgeliefert werden kann.

Nach Angaben von Diehl ist das System IRIS-T SLM auf die Abwehr von Bedrohungen durch gegnerische Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und Drohnen auf eine Distanz von bis zu 40 km und einer Höhe von 20 km ausgelegt. Die IRIS-T SLM Feuereinheit werde durch Unterstützungselemente wie Werkstatt-, Ersatzteil- und Nachladefahrzeuge ergänzt. Das System zeichne sich durch seine hohe taktische Mobilität, Dislozierbarkeit der Startgeräte und Mehrfachzielbekämpfung bei geringem Personalaufwand aus.

Das Luftverteidigungssystem IRIS-T SLM hat durch die erfolgreichen Einsätze in der Ukraine einen starken Auftrieb erhalten. Allein in den letzten zwei Jahren sind rund 20 Systeme bestellt worden. Das System bildet Diehl zufolge den Kern des Luftverteidigungssystems Nah- und Nächstbereich der Bundeswehr, dessen Entwicklung am 25. Januar in Auftrag gegeben worden ist.

Mit dem ESSI- Projekt soll eine europäische integrierte bodengebundene Luftverteidigung aufgebaut und gestärkt werden. In gemeinsamen Beschaffungen sollen Synergien genutzt werden als Basis die Verbesserung der Interoperabilität der innerhalb der NATO. Neben der großen Mehrheit der NATO-Länder wollen sich auch Österreich und die Schweiz an der Initiative beteiligen. Weitere Nationen haben ihr Interesse bekundet.

Redaktion / gwh