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Nach Auslieferung der ersten Kampfpanzer Leopard 2 A7+HU an die ungarischen Behörden im August 2023 sind die Panzer Mitte Dezember 2023 an die Truppe übergeben worden, wie der ungarische Verteidigungsminister Kristóf Szalay-Bobrovniczky auf der Informationsplattform X (früher Twitter) bekanntgegeben hat. „Die ersten Leopard 2A7-Panzer mit ungarischen Fähnchen sind eingetroffen und verstärken unsere Schwere Brigade. Diese moderne Militärausrüstung stärkt Ungarns Verteidigungsfähigkeiten zusammen mit Brückenlegefahrzeugen und technischen Rettungsfahrzeugen. Wir schützen Ungarn mit einer hochkarätigen Flotte“, so Szalay-Bobrovniczky.

Die Kampfpanzer gehen in das 11. Panzerbataillon der 1. Panzerbrigade György Klapka in Tata, 70 km nordwestlich von Budapest, nahe der Grenze zur Slowakei.

Am 11. Januar 2024 sind weitere drei Leopard 2 A7+HU in Tata eingetroffen. Damit ist die Zahl der ausgelieferten Panzer auf acht angestiegen. Die restlichen 36 Panzer sollen laut Vertrag vom Dezember 2018 bis 2025 geliefert werden. Die mit gleichem Vertrag bestellten 24 Panzerhaubitzen 2000, fünf Pionierpanzer Wisent 2HU und drei Brückenlegepanzer Leguan 2HU sollen bis 2028 ausgeliefert sein.

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Die ersten Leopard 2 A7+HU sind an das ungarische Heer übergeben. (Foto: ungarisches Verteidigungsministerium)

Die Truppe hat sich auf Bedienung und Einsatz der neuen Kampfpanzer durch die Ausbildung an zwölf Kampfpanzern Leopard 2 A4HU vorbereitet, die im Sommer 2020 aus Beständen von Krauss-Maffei Wegman an Ungarn ausgeliefert worden sind.

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Der Leopard 2 A7+HU ist die modernste Variante des seit 1979 in immer wieder modernisierten Versionen genutzten Kampfpanzers. Er entspricht in seiner technischen Ausführung weitgehend dem Leopard 2 A8 (siehe hier), wie ihn Norwegen (ESuT berichtete) und Deutschland (ESuT berichtete) im vergangenen Jahr zur Auslieferung ab 2025 bestellt haben. Interesse am Erwerb von Leopard 2 A8 haben Italien, Litauen, Schweden, die Tschechische Republik und die Niederlande angemeldet.

Ungarn hat 2018 eine umfassende Erneuerung der Ausrüstung seiner Streitkräfte und seiner Rüstungsindustrie begonnen. 20 leichte Kampfhubschrauber H145M – ähnliche denen, die Deutschland Ende 2023 bestellt hat – sind seit 2021 in der Truppe. Die Auslieferung von Schützenpanzern Lynx KF41 hat 2022 begonnen. Der erste Lynx aus ungarischer Produktion wurde im Dezember 2023 übergeben. Die ungarische Regierung hat kürzlich mit Rheinmetall Entwicklungsverträge für den Kampfpanzer Panther KF51 Evo und den Flugabwehrpanzer Lynx Skyranger 30 abgeschlossen. Für Entwicklung und Produktion von Gefechtsfahrzeugen hat die Rheinmetall in Ungarn ein Joint Venture gegründet und ein Entwicklungs- und Produktionszentrum im ungarischen Zalaegerszeg aufgebaut.

Gerhard Heiming