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Gut zwei Jahre nach der Auftragserteilung hat das Signalaufklärungssystem PEGASUS (Persistant German Airborne Surveillance Systems) einen der wesentlichsten Projektmeilensteine, das Critical Design Review (CDR), erfolgreich absolviert. Wie der Generalunternehmer Hensoldt mitgeteilt hat, ist das CDR vom Auftraggeber BAAINBw abgenommen worden. Damit gab es grünes Licht für die die Umsetzung des Systemdesigns.

Beim CDR erläuterten Vertreter des Auftragnehmers wie die Anforderungen des Auftraggebers in dem Aufklärungssystem umgesetzt und wie das System in das Trägerflugzeug integriert werden soll. Mit Software- und Hardware-Demonstrationen wurde der Fortschritt im Gesamtprojekt vermittelt. Dies ermöglichte den Vertretern des BAAINBw und der zukünftigen Nutzer die Prüfung des Projektstands und die Freigabe der weiteren Arbeiten.

Jürgen Halder, Vice President Airborne SIGINT bei Hensoldt, sagte: „Die enge Zusammenarbeit zwischen der Bundeswehr und Hensoldt seit Beginn der Projektaktivitäten waren der Garant, dass das vorgestellte Design eine umfassende Akzeptanz gefunden hat. Die zugrundeliegende Aufklärungslösung „KALAETRON Integral“ bietet eine weltweit einmalig-hochperformante Aufklärungsfähigkeit auf Basis leistungsfähiger deutscher Schlüsseltechnologie“.

Im Juni 2021 hatte das BAAINBw Hensoldt Sensors als Generalunternehmer beauftragt, die aus drei Hauptkomponenten bestehenden Systeme zu entwickeln und zu liefern: Missionssystem zur Signalerfassung, Trägerplattform auf Basis des Geschäftsreiseflugzeuges Global 6000 des kanadischen Herstellers Bombardier und das Bodensegment mit Auswerteanlage, Referenzsystem und Ausbildungsanlage (ESuT berichtete).

Für die Beschaffung der drei Flugzeuge des Typs Bombardier „Global 6000“ und deren Modifikation (Umbau Kabine, Einrüstung Aufklärungstechnologie) ist die Lufthansa Technik verantwortlich. Insgesamt sind an dem Vorhaben fast 30 Unternehmen, darunter viele mittelständisch geprägte, aus der gesamten Bundesrepublik als Zulieferer und Partner beteiligt.

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Mit PEGASUS an Bord von Global 6000-Flugzeugen soll ab 2027 die Grundbefähigung für die Signalerfassende Luftgestützte Weiträumige Überwachung und Aufklärung (SLWÜA) erreicht werden. (Grafik: Hensoldt)

Mit PEGASUS solle die Fähigkeitslücke Signalerfassende Luftgestützte Weiträumige Überwachung und Aufklärung (SLWÜA) mit einem Finanzvolumen von rund 1,5 Milliarden Euro geschlossen werden, hatte das BMVg 2021 in der Parlamentsvorlage geschrieben. Das System solle in der Lage sein, die Aufgaben der Luftgestützten Weiträumigen Fernmelde- und ELOKA-Aufklärung (Fm/EloAufkl) zu erfüllen. Seit 2023 erfolgt die Finanzierung aus dem Sondervermögen Bundeswehr.

Das Aufklärungssystem PEGASUS bestehe im Wesentlichen aus drei Luftfahrzeugen (Lfz) des Typs Bombardier Global 6000 ausgerüstet mit Sensorik (SIGINT Luftsegment) sowie zugehöriger Bodenkomponente der Lfz, einem SIGINT-Bodensegment, einer Ausbildungsanlage und einer Referenzanlage, so das BMVg.

Der Entwicklungs- und Beschaffungsvertrag hat eine Laufzeit von sieben Jahren bis 2028. Nachdem die Entwicklung im Wesentlichen abgeschlossen ist, erfolgt jetzt die Produktion und Integration der Einsatzsysteme. Nach dem aktuellen Rüstungsbericht ist das Projekt 20 Monate im Rückstand gegenüber der ursprünglichen Planung. Die Grundbefähigung SLWÜA soll bis 2027 erreicht werden.

Gerhard Heiming