Print Friendly, PDF & Email

Die EU-Kommission stellt aus dem European Defence Fund 30 Millionen Euro bereit, um von einem Konsortium aus 32 europäischen Unternehmen unter Führung von Rheinmetall eine service-orientierte innovative Lösung für verteiltes synthetisches Training und Entscheidungsunterstützung prototypisch implementieren zu lassen. FEDERATES ist das Akronym für FEDerated Ecosystem of euRopean simulation Assets for Training and decision Support (Verbundenes Ökosystem europäischer Simulationsressourcen für Ausbildung und Entscheidungsunterstützung).

Die „verteilte synthetische Simulationsumgebung“ greift Rheinmetall zufolge auf eine Vielzahl unterschiedlicher Simulationsressourcen zurück, die zwar räumlich getrennt, aber durch eine gemeinsame Netzwerkinfrastruktur verbunden sind. Ziel sei es, die Ressourcen der EU-Mitgliedstaaten in einem vernetzten digitalen Ökosystem gemeinsam zu nutzen – vergleichbar der innerhalb der NATO entwickelten Architektur MSaaS (Modelling and Simulation as a Service).

blank
Das vernetztes Simulationsnetzwerk FEDERATES soll Ausbildung und Entscheidungsunterstützung durch gemeinsame Nutzung von Ressourcen verbessern. (Foto: Rheinmetall)

Verteilte Simulation und Training seien für die Mitgliedstaaten der EU wichtige Voraussetzungen, um ihre Streitkräfte bestmöglich auf moderne und komplexe Einsätze mit immer komplexerer Ausrüstung vorzubereiten und sie dafür zu qualifizieren.

In 36 Monaten sollen 32 Unternehmen aus 14 EU-Mitgliedstaaten und Norwegen in einer umfassenden europäischen Zusammenarbeit mit Studien, Prototypenentwicklung und -bau sowie Tests eine europäische „Modelling and Simulation as a Service“-Lösung für verteiltes synthetisches Training und Entscheidungsfindung entwickeln. Dazu sollen die bestehende MS-Assets genutzt werden. Durch Bündelung von Simulationsressourcen, reduzierten Einrichtungszeiten, reduzierten Kosten und einer schnelleren Entwicklung zukünftiger Lösungen sollen neue Trainingsmöglichkeiten sowie ein neuer Marktplatz für Dienstleistungen entstehen.

Das Konsortium beabsichtigt, wie Rheinmetall schreibt, vorhandene Ressourcen der Mitgliedstaaten wie beispielsweise Simulatoren oder Ausbildungszentren sowie fortschrittliche Technologien wie künstliche Intelligenz, Cloud-Technologie und Virtual Reality in Simulationsumgebungen für Land-, See-, Luft-, Weltraum- und Cyberoperationen zu integrieren und gemeinsam zu nutzen.

Das FEDERATES-Konsortium besteht aus Firmen aus dem Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen bis hin zu Großkonzernen, Forschungseinrichtungen und Universitäten.

Rheinmetall Electronics (Deutschland) wird nach Unternehmensangaben als Koordinator des FEDERATES-Projekts von einem multinationalen Kernteam unterstützt. Es besteht aus Thales (Frankreich), Leonardo (Italien), Indra Sistemas (Spanien) sowie HM EI (Ungarn) und trägt zur Einhaltung der technischen und vertraglichen Verpflichtungen zwischen der Europäischen Kommission und allen beteiligten Stellen bei.

Redaktion / gwh