Print Friendly, PDF & Email

Die Europäische Kommission lässt ein europaweites interoperables mobiles Breitband-Kommunikationssystem für die Sicherheitskräfte entwickeln. Die Einsatzkräfte der öffentlichen Sicherheit müssen auf Informationen zugreifen und diese austauschen können, wo immer sie sich befinden und wann immer sie benötigt werden. Das hohe Sicherheitsniveau sowie die Verfügbarkeit und Kontinuität der Dienste, die während der Einsätze benötigt werden, sind stets zu gewährleisten. Zudem benötigen sie ein hohes Maß an operativer Effizienz und Interoperabilität. Sie müssen in der Lage sein, gut zusammenzuarbeiten.

Diese Anforderungen müssen die drei Konsortien, die im Wettbewerb für dieses Broadway-Projekt verblieben sind, erfüllen. Bei der virtuell abgehaltenen Public Safety Communication Europe (PSCE)-Konferenz präsentierten diese drei Konsortien jetzt den Stand ihrer Prototypentwicklung.

Der vom Airbus-Konsortium vorgestellte Prototyp bietet zusätzlich zu den genannten Anforderungen die Flexibilität, das System an verschiedene Anwendungsfälle anzupassen und die Kommunikation über gemeinsame und dedizierte mobile Breitbandnetze zu ermöglichen. Er adressiert Anwendungsfälle wie Naturkatastrophen, Seenotrettungseinsätze, VIP-Personenschutz, Sicherheit bei politischen Gipfeltreffen, die Verfolgung und Überwachung von Dealern sowie Möglichkeiten der Datenbankabfrage im Auftrag von EU-Behörden für öffentliche Sicherheit.

Mit seinem Prototyp strebt das Konsortium eine End-to-End-, Roaming- und Gruppenkommunikationslösung an, die einfach, flexibel, leicht zu implementieren und zu verwalten ist. Zusätzlich bietet das System einen hohen Grad an Kontrolle und Sicherheit. Es ist für den Einsatz im zukünftigen BroadNet-Netzwerk geeignet.

Das BroadPort-Konsortium unter der Leitung von Frequentis demonstrierte, wie Einsatzkräfte mithilfe des innovativen Designs der BroadPort-Lösung orts- und organisationsunabhängig Informationen austauschen können. Dabei wurden alle Standards der Telekommunikationsindustrie mit einem hohen Maß an Sicherheit, Verfügbarkeit und Kontinuität der Services eingehalten. In einem konkreten Szenario waren mobile Funkgeräte unterschiedlicher Standards an weit voneinander entfernten Standorten teilweise über Satellitenbackbones an der Kommunikation beteiligt.

blank
blank

Das von Leonardo angeführte Konsortium nutzt den neuen “control room”, in dem eine große Anzahl von Datenquellen zusammengeführt, verarbeitet und für alle berechtigten Teilnehmer verfügbar gemacht werden. Das Konsortium setzt auf die Kommunikation auf Satellitenverbindungen und über mobile Netzwerke nach dem 4G- bzw. (in Zukunft) 5G-Standard, um die europaweite Abdeckung für die Dienste zu erreichen.,

BroadWay umfasst elf Länder der Europäischen Union und deckt derzeit 1,4 Millionen der 3,5 Millionen Teilnehmer (Anwender) in Europa ab. Der nächste Schritt des paneuropäischen mobilen Breitbandprojekts wird der Demo-Tag sein, der im April 2021 stattfinden soll und das Ende der Stufe zwei markiert.

In der Stufe 3, die am 9. August 2021 beginnen soll, wird ein Pilotsystem aufgebaut, dass ab Juni 2022 in die praktische Erprobung gehen soll.

Gerhard Heiming