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Mit der Ankündigung im letzten Jahr, das Luftverteidigungssystem Arrow aus Israel zu beschaffen, will die Bundesregierung einen bedeutenden Schritt zur Verbesserung der Luftverteidigung tun. Im Juni hat das BAAINBw in einem ersten Vertrag die Produktion aufwendig herzustellender Komponenten bei dem israelischen Hersteller in Auftrag gegeben (ESuT berichtete). Seit August liegt die Genehmigung der USA zum Arrow-Verkauf an Deutschland vor (ESuT berichtete).

Am 28. September haben Israel Aerospace Industries (IAI) und MBDA Deutschland ein Memorandum of Understanding (MoU) zur Kooperation bei der Einführung des Raketenabwehrsystems Arrow in Deutschland unterzeichnet. MBDA soll nach eigenen Angaben die Aktivitäten der deutschen Industrie koordinieren, die zur Unterstützung des Programms erforderlich sind. Wie aus einer Pressemitteilung des Unternehmens hervorgeht, wird MBDA im Rahmen der Vereinbarung alle notwendigen Maßnahmen zur Anpassung, Integration und Wartung des Systems in Deutschland unterstützen. Beobachter gehen davon aus, dass auch die ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH einen Part an der industriellen Unterstützung von Arrow übernehmen wird (ESuT berichtete).

Am 29. September haben – nach einem Bericht des BMVg – Verteidigungsminister Boris Pistorius und sein israelischer Amtskollege Yoav Gallant in Berlin mit der Unterzeichnung einer „Joint Declaration of Intent“ eine enge Kooperation bei der Einführung des Luftverteidigungssystems Arrow in die Bundeswehr vereinbart. Die Fähigkeitslücke der Bundeswehr bei der Bekämpfung ballistischer Flugkörper in der oberen Abfangschicht werde durch Arrow geschlossen. Bei dem Treffen habe die Präsidentin des BAAINBw mit ihrem Kollegen den „Letter of Commitment“ zur Beschaffung von Arrow unterzeichnet.

Mit den beiden Vereinbarungen sind wichtige Weichen gestellt für die Endverhandlung des Vertrages zur Entwicklung, Herstellung und Lieferung des Luftverteidigungssystems Arrow. Nach den vorliegenden Informationen soll der Vertrag noch in diesem Jahr geschlossen werden. Wegen des Beschaffungsvolumens von vier Milliarden Euro ist dafür die Zustimmung der Fachausschüsse des Deutschen Bundestages im Rahmen einer 25-Mio-Euor-Vorlage erforderlich. Dafür ist bisher noch kein Termin bekannt.

Redaktion / gwh