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Der Laserwaffendemonstrator (LWD) hat seine fast einjährige Erprobung auf der Fregatte 124 „SACHSEN“ erfolgreich absolviert. Einer Mitteilung der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Hochenergielaser Marinedemonstrator, bestehend aus MBDA Deutschland GmbH und Rheinmetall Waffe Munition GmbH, zufolge musste sich der LWD in insgesamt sechs Kampagnen immer komplexer werdenden Szenarien stellen. Dabei seien unter realitätsnahen Bedingungen Ziele unterschiedlicher Größe und Geschwindigkeit in variierender Entfernung präsentiert worden, an denen die Leistungsfähigkeit des LWD und seiner Komponenten gemessen worden sei. Im Versuchsprogramm seien alle Aspekte vom Tracking – auch hoch agiler Ziele –, über das Zusammenspiel von Sensorik, Führungs-/Waffeneinsatzsystem und Effektor, möglichen Rules of Engagement bis hin zur erfolgreichen Bekämpfung von Zielen mittels Hochenergielaserstrahlung getestet worden.

Mit mehr als 100 Testschüssen an Bord der Fregatte „SACHSEN“ konnte nach Angaben der ARGE nachgewiesen werden, dass eine Laserwaffe in der Lage ist, unterschiedlichste Ziele im maritimen Umfeld erfolgreich zu bekämpfen. Davon konnten sich nach Abschluss der Erprobung hochrangige Vertreter aus dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), der Deutschen Marine, dem Deutschen Heer und dem Planungsamt der Bundeswehr, unter anderem beim Abschuss einer Drohne, überzeugen.

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Der Laserwaffendemonstrator war seit 2022 fast ein Jahr lang zu Versuchen auf der Fregatte 124 „SACHSEN“ installiert (Foto: Rheinmetall)

Nach dem Erwerb wichtiger Erkenntnisse über die Einsatzmöglichkeiten, die Leistungsfähigkeit und das Entwicklungspotenzial von Hochenergielaser-Effektoren geht der Demonstrator nach einer ausgiebigen Untersuchung zur Wehrtechnischen Dienststelle 91 in Meppen, wo weitere Versuche stattfinden werden. Die Ergebnisse von Erprobung und Untersuchung sollen genutzt werden, um das Risiko für die mögliche nächste Phase, die Entwicklung eines operationellen Laserwaffensystems, zu minimieren. Die beiden an der ARGE beteiligten Firmen haben nach eigener Angabe bereits intern mit den Vorbereitungen auf die Entwicklungsphase innerhalb der jeweiligen Verantwortungsbereiche begonnen.

Als Fazit stellt die ARGE fest, dass sich ein operationelles Laserwaffensystem komplementär zu Rohrwaffen und Lenkflugkörpern insbesondere zur Abwehr von Drohnen, Drohnenschwärmen oder angreifenden Schnellbooten sowie gegebenenfalls Lenkflugkörpern im Nah- und Nächstbereich eignet. Es könne aber in der Zukunft auch leistungsfähiger ausgestattet und zur Zerstörung von Überschall-Lenkflugkörpern und Raketen sowie Mörser- und Artilleriegranaten eingesetzt werden.

gwh / Redaktion