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In der ersten Novemberwoche hat sich der russische Präsident Wladimir Putin mit hochrangigen Beamten des Verteidigungsministeriums und Leitern von Unternehmen der russischen Verteidigungsindustrie getroffen. Auf der Tagesordnung standen die Entwicklung der Luft- und Raumfahrtstreitkräfte (VKS), der Marine sowie die neueste Technologieentwicklung.

Der russische Oberbefehlshaber konzentrierte sich auf die letzte Phase des staatlichen Beschaffungsprogramms, das in Russland unter der Bezeichnung „GPV-2027“ läuft. Als Hauptgrund für die Notwendigkeit einer weiteren Stärkung der nationalen Streitkräfte nannte der Kremlchef die Modernisierungsprogramme der NATO und der US-Streitkräfte sowie die aktive Erprobung in der Nähe der russischen Grenzen. Er wies darauf hin, dass ein weiteres US-Schiff in das Schwarze Meer eingelaufen sei. Putin betonte auch seine Besorgnis über die mögliche Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Europa und anderen Gebieten.

In Bezug auf die bisherigen Ergebnisse der GPV-2027 stellte der russische Staatschef einen „bedeutenden Fortschritt“ im Bereich der Luft- und Raumfahrtverteidigung fest. „In Übereinstimmung mit den früher getroffenen Entscheidungen sollen in den kommenden Jahren mehr als 200 Flugzeuge und 26 Flugabwehrraketensysteme S-350 und S-400 sowie das erste Produktionsmuster des neuesten Flugabwehrraketensystems S-500 an die Truppen geliefert werden. Generell wird das derzeitige Tempo der Aufrüstung der Luftverteidigungs- und Raketenabwehrkräfte es ermöglichen, den Anteil moderner Waffen und Ausrüstungen in den Jahren 2025-2027 auf mindestens 80 Prozent zu erhöhen“, sagte Putin. Russische Experten schätzen die Kosten für diese Ausgaben auf über 1 Billion Rubel, was mehr als 14 Milliarden US-Dollar entspricht.

Putin erklärte weiterhin, dass die russische Marine 49 neue Kampfschiffe und -boote, neun landgestützte Raketenkomplexe sowie neun Flugzeuge erhalten hat. Besonderes Augenmerk legte er auf die Marinefliegerei und stellte die Aufgabe, den Anteil moderner Waffen in der Marine auf über 70 Prozent zu steigern.

Ein weiterer wichtiger Punkt für den russischen Präsidenten waren die Drohnen. Er sagte, das Militär habe bereits über 2000 Drohnen erhalten, die einsatzbereit seien, aber es müsse noch viel mehr getan werden. Putin erklärte, Drohnen hätten sich in den jüngsten Konflikten als wirksam erwiesen, weshalb Russland Verteidigungssysteme gegen ihren Einsatz entwickelt habe. „Wir haben gelernt, wie wir diese Angriffe abwehren können, und wir tun es effektiv“, erklärte der Präsident.

Putin betonte auch die Bedeutung der Entwicklung neuer Hyperschall-Waffensysteme, Hochleistungslaser und neuer militärischer Robotersysteme für die Streitkräfte. „Jetzt ist es besonders wichtig, die Technologien für neue Hyperschallwaffensysteme, Hochleistungslaser und Robotersysteme zu entwickeln und zu implementieren, die in der Lage sein werden, potenziellen militärischen Bedrohungen wirksam zu begegnen, was bedeutet, dass sie die Sicherheit unseres Landes weiter stärken werden“, sagte der russische Staatschef.

Besonderes Augenmerk richtete er auf die Anwendung von Technologien der künstlichen Intelligenz, die einen Durchbruch bei der Effizienz der Waffenbekämpfung ermöglichen sollen. „Solche Technologien sollten aktiv in Kommando- und Kontrollsystemen von Truppen und Waffen, in Kommunikationseinrichtungen zur Datenübertragung sowie in hochpräzisen Raketensystemen eingesetzt werden“, betonte der Präsident.

Er fügte hinzu, dass es wichtig sei, Technologien der künstlichen Intelligenz bei der Entwicklung von zukunftsträchtigen Robotern mit einem erhöhten Grad an Autonomie zu nutzen und sie bei der Steuerung von Drohnen und Tiefseefahrzeugen einzusetzen.

„All diese Prioritäten und Aufgaben sollten im neuen staatlichen Rüstungsprogramm bis 2033 vollständig berücksichtigt werden. Die Erarbeitung von Dokumenten für ein einheitliches System von Ausgangsdaten für dessen Bildung im Verteidigungsministerium ist bereits im Gange“, schloss Putin.

Yuri Laskin