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Die Planungen zur dauerhaften Stationierung einer Brigade des Heeres in Litauen sollen dieses Jahr abgeschlossen werden. Die Umsetzung soll bereits im kommenden Jahr beginnen. Das kündigte der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, heute bei einem Besuch in Litauen an.

Breuer sagte: „Der Fahrplan, den wir uns gesetzt haben, ist sehr ehrgeizig. Bis Ende dieses Jahres wird der gesamte Planungsprozess abgeschlossen sein, so dass wir 2024 in die Umsetzungsphase eintreten können.“ Der Generalinspekteur bezeichnete das Projekt der Litauen-Brigade zudem als „Flagship Project“ der sicherheitspolitischen Zeitenwende Deutschlands.

An der detaillierten Ausplanung dieses neuen Vorzeigeprojekts arbeite derzeit eine deutsch-litauische Arbeitsgruppe. Diese müsse komplexe Themen wie die genaue Größe der Brigade, deren Struktur sowie weitere Parameter ausarbeiten, so Breuer.

Darüber hinaus unterstrich er, dass die deutsche Brigade in Litauen Teil des NATO Force Model sein werde und man versuche, diese so flexibel wie möglich in die NATO-Verteidigungsplanungen einzubinden.

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Bundesminister der Verteidigung, Boris Pistorius, ernennt General Carsten Breuer zum neuen Generalinspekteur der Bundeswehr im BMVg in Berlin, am 17.03.2023. (Foto: Bundeswehr/Steve Eibe)

Der Generalinspekteur betonte zudem, dass ihm die Schaffung attraktiver Bedingungen vor Ort ein persönliches Anliegen sei. Er sagte: „Es liegt mir besonders am Herzen, unseren Männern und Frauen in Uniform, dem zivilen Personal der Bundeswehr und den Familien ein gutes Arbeitsumfeld zu bieten. Ich bin überzeugt, dass nach der Schaffung dieser Voraussetzungen die Frage nicht lauten wird, warum ich nach Litauen gehen sollte, sondern warum ich Litauen wieder verlassen sollte.“

Für die Schaffung dieser gewünschten Bedingungen vor Ort sind die Litauer verantwortlich. Verteidigungsminister Boris Pistorius, der im Juni überraschend angekündigt hatte, dass Deutschland bereit sei, eine Brigade dauerhaft in Litauen zu stationieren, hatte dies zur Bedingung gemacht (ES&T berichtete).

Bislang kommuniziert General Breuer nach außen, dass die Stationierung in Litauen auf Freiwilligkeit beruhen werde. So sagte er beispielsweise im Podcast der Bundeswehr, Funkkreis: „Ich glaube schon, dass wenn wir die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, dass wir es dann auch schaffen werden, diese Brigade dort aufzustellen.“

Fraglich bleibt allerdings, ob sich mit dem Prinzip der Freiwilligkeit wirklich alle notwendigen Dienstposten für eine einsatzbereite Brigade besetzen lassen werden.

Redaktion / oh