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Das Vorhaben, eine deutsche Brigade in Litauen dauerhaft zu stationieren, wird konkreter. In den kommenden Monaten sollen die Pläne zur Umsetzung ausgearbeitet werden und noch vor Ende des Jahres beschlossen werden. Das hat Verteidigungsminister Boris Pistorius mit seinem litauischen Amtskollegen Arvydas Anušauskas heute auf dem NATO-Gipfeltreffen in Vilnius verabredet.

Pistorius sagte im Anschluss an das Treffen: „Bis zum vierten Quartal 2023 werden Deutschland und Litauen zusammen eine gemeinsame Roadmap erstellen, um die jeweiligen Verantwortlichkeiten, Umsetzungsschritte und Zeitlinien für die permanente Stationierung einer robusten Brigade in Litauen zuzuweisen.“

Litauer macht Druck

Der litauische Verteidigungsminister erhöhte nach dem gemeinsamen Treffen mit Pistorius bereits den Druck und sagte, dass die litauische Seite die Pläne gerne so schnell wie möglich vereinbaren würde, und zwar nicht notwendigerweise erst zum Ende des Jahres. Die gemeinsame Roadmap sei nämlich die Voraussetzung für die litauischen Planungen bzgl. der Finanzierung und des Baus der notwendigen Infrastruktur. Das berichtet die litauische Mediengruppe LRT.

Hintergrund

Im Juni hatte Verteidigungsminister Pistorius überraschend verkündet, dass Deutschland bereit sei, eine Heeres-Brigade, also ca. 4.000 Soldatinnen und Soldaten, dauerhaft in Litauen zu stationieren. Als Voraussetzung für eine solche Stationierung, die für die Bundeswehr komplettes Neuland darstellt, nannte er zwei Punkte. Erstens müsse die notwendige Infrastruktur durch die Litauer bereitgestellt werden und zweitens müsse eine solche dauerhafte Stationierung mit den Planungen der NATO vereinbar sein (ES&T berichtete).

Redaktion / oh