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Bei der Betrachtung der Panzerentwicklung in der Nachkriegsepoche ist auffallend, dass sich im überwiegenden Maße Standardkonstruktionen durchgesetzt haben. Demgegenüber haben ausgefallene und eigenwillige Lösungen – die durchaus eine bemerkenswerte technische Lösung darstellten – nur in wenigen Fällen den Weg in eine Serienproduktion, bzw. den Weg in die Truppe gefunden. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit dieser Thematik und zeigt damit die Vielfalt und die Bandbreite der in der Panzertechnik angebotenen Technologien auf.

Eigenwillige Konstruktionen/Bereich Feuerkraft

Zur Erhöhung der Feuerkraft bietet sich naheliegenderweise eine Vergrößerung des Hauptwaffenkalibers an. So stieg im Nachkriegszeitraum das Hauptwaffenkaliber von 90/100 mm auf 120/125 mm an. Im östlichen Entwicklungsprogramm Obj. 195/T-95 war seit 1988 jedoch eine 152 mm PzK vorgesehen. Aber die Prototypen fanden – neben vielen anderen Problemen – aufgrund der Größe und des hohen Gewichts keinen Anklang beim Nutzer. Eine Kombinationswaffe im Kaliber 152 mm wurde auch bei den US-Fahrzeugen M 551 Sheridan, M60 A2 und KPz 70 verwendet. Aber auch von dieser Waffe und insbesondere von der Munition mit voll verbrennbarer Treibladungshülse war der Nutzer wenig begeistert. Noch einen großen Schritt weiter ist man im Jahr 1955 in Großbritannien gegangen und hat eine 183-mm-Kanone auf ein Centurion-Fahrgestell behelfsmäßig montiert (FV 4005). Die Motivation für diese Lösung lag in der großen Reichweite und Leistung des HESH-Geschosses. Allerdings hätten wohl die logistischen Probleme die Truppe völlig überfordert. Das Vorhaben wurde im Jahr 1957 eingestellt.

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Versuchsträger mit dreiachsig stabilisiertem Turm (Foto: Archiv Autor)

Für das aktuelle MGCS-Programm zeichnen sich Hauptwaffen im Kaliberbereich von 130 bis 140 mm ab, um die Auswahl der präferierten Lösung wird seit Jahren gerungen. Es ist nachvollziehbar, dass mit steigendem Hauptwaffenkaliber der mitzuführende

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