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Das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg bestehe in der Indo-Pazifik-Region „die Gefahr eines großen militärischen Konflikts, der direkt unsere nationalen Interessen bedroht“. So steht es in dem neuen Strategiedokument der australischen Regierung, das ihr am 14. Februar 2023 vom Defence Strategic Review Team übergeben worden ist.

Das aktuelle Grundlagenpapier, dessen für die Öffentlichkeit bestimmte Version Ende April vorgelegt wurde, identifiziert zwei gegenläufige Entwicklungen, die sich gegenseitig beeinflussen: Zum einen sei der wichtigste Bündnispartner – die Vereinigten Staaten von Amerika – „nicht länger die unipolare Führungsmacht des Indo-Pazifiks“. Zum anderen stelle die Aufrüstung der Volksrepublik „die größte und ambitionierteste“ ihrer Art dar, die „je ein Land seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs unternommen hat“. Daraus folge für den Fünften Kontinent, dass „der intensive chinesisch-amerikanische Machtkampf die maßgebliche Bestimmungsgröße unserer Region und unserer Gegenwart ist“.

Die geostrategische Situation Australiens wird nicht dadurch erleichtert, dass sein mit Abstand wichtigster Handelspartner eben jene VR China ist. Laut Statistischem Bundesamt gingen 2021 insgesamt 34,2 Prozent der australischen Warenexporte ins Reich der Mitte und 27,9 Prozent der Warenimporte kamen von dort.

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