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Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und der NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg haben sich am 20. Juni während eines Besuchs bei der FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH einen Eindruck vom Stand der Instandsetzung von Kampffahrzeugen für die Ukraine und dem Ablauf der Arbeiten verschafft. Beim Rundgang nahmen sie die Leopard 1 A5, Brückenlegepanzer und andere Pionierfahrzeuge und weitere Fahrzeuge in Augenschein, die von der FFG in staatlichem Auftrag – zum Teil in Zusammenarbeit mit anderen Firmen (z.B. Krauss-Maffei Wegmann beim Leopard 1 A5) – auf ihren Einsatz in der Ukraine vorbereitet werden.

Pistorius zeigte sich beeindruckt von den motivierten Mitarbeitern und stufte die Leistung des Unternehmens als wichtigen Beitrag für die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr, einerseits, aber andererseits eben auch für die Unterstützung der Ukraine ein. Die Unterstützung der Ukraine sei untrennbar verbunden mit den Themen Waffenproduktion, Lieferung und Instandsetzung.

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Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg beim Besuch der FFG, begleitet von FFG-CEO Norbert Erichsen und Vertriebsleiter Thorsten Peter (Foto: FFG)

Er ging zum wiederholten Mal auf die Lieferung der 110 Kampfpanzer Leopard 1 A5 ein, die Deutschland zusammen mit Dänemark an die Ukraine liefert. Die ersten Panzer seien für die Übergabe im Juli an die ukrainischen Streitkräfte vorgesehen. Insgesamt sollen in diesem Jahr 80 Leopard 1A5 auf den Weg gebracht werden. Die weiteren 30 sollen Anfang 2024 folgen.

„Die Leopard 1 A5, die immer wieder in aller Munde sind, mögen zwar alt sein, aber sie sind immer noch ein außerordentlich wertvolles System“, so Pistorius. „Sie können in der Ukraine wertvolle Dienste leisten, gelten auch als ebenbürtig gegenüber dem T-72. Deswegen ist die Ukraine sehr froh und dankbar, dass sie diese Fahrzeuge bekommt.“

Stoltenberg stellte heraus, dass die FFG der größte Lieferant von Kampffahrzeugen für die Ukraine ist. Die ausgelieferten Fahrzeuge helfen seinen Worten zufolge den Ukrainern, Leben zu retten, Territorium zurückzugewinnen und die russische Aggression zurückzudrängen.

Der Krieg in der Ukraine sei jetzt ein Zermürbungskrieg, und der Zermürbungskrieg werde zu einem Logistikkrieg. Deshalb sei es umso wichtiger, eine starke Verteidigungsindustrie zu haben, die in der Lage sei, die Ausrüstung, Wartung und die Reparatur der verschiedenen Systeme, einschließlich der Fahrzeuge, langfristig zu gewährleisten. „Wenn wir also auf lange Sicht vorbereitet sein wollen, wenn wir sicherstellen wollen, dass Präsident Putin nicht in der Lage ist, uns zu zermürben, dann müssen wir Unternehmen wie der FFG und der deutschen Verteidigungsindustrie vertrauen“, so Stoltenberg wörtlich.

Gerhard Heiming