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Auf insgesamt 73 Kampfpanzer Leopard 2 in den Versionen A4, A5 und A6 belaufen sich mittlerweile die Zusagen für die Abgaben an die Ukraine. Diese Panzer müssen während ihres Einsatzes durch die ukrainischen Truppen von Fachkräften gewartet und instandgesetzt werden. Während der Tagung der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein am 21. April haben sich die Verteidigungsminister aus Deutschland, Polen und der Ukraine über die Einrichtung eines Instandsetzungs-Hubs verständigt und ein entsprechendes Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet.

„Das Material, was wir liefern – ob Kampf- oder Unterstützungspanzer und andere Gerätschaften wie Haubitzen oder eben Patriot Systeme – unterliegt Verschleiß gerade dann, wenn es im Gefecht im Dauereinsatz sind. Deswegen bin ich sehr froh, dass ich heute mit meinem polnischen Kollegen und dem ukrainischen Kollegen Oleksij ein Memorandum of Understanding unterschreiben konnte“, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius am Freitag. Mit dem gemeinsamen Instandsetzungs-Hub in Polen nahe der polnisch-ukrainischen Grenze solle sichergestellt werden, dass diese Panzer schnell bei Bedarf instandgesetzt und repariert werden können, so Pistorius weiter.

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Boris Pistorius, Oleksij Resnikow und Marius Blaszczak unterzeichnen das MoU zum Leopard 2-Instandsetzungs-Hub (Foto: Oleksij Resnikow)

Beim sogenannten „Panzer Lunch“ habe man sich mit allen Beteiligten darauf verständigt, dass zur Finanzierung dieses Hubs eine Fonds-Lösung geschaffen werden solle. Die jährlichen Kosten schätzte Pistorius auf 150 bis 200 Millionen Euro. In dieser Woche soll in der ersten Arbeitssitzung die Zusammenarbeit genauer definiert werden. Hierzu gehören die Beteiligung der Industrie, die Bereitstellung von Austausch- und Ersatzteilen und auch Transport- und Lagermöglichkeiten.

Bereits am 7. März hatte der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak angeboten, dass Polen eine Instandsetzungseinrichtung für die an die Ukraine abgegeben Leopard 2 aufbaut. Die Werkstatt könne in Anlehnung an den Betrieb des Panzerherstellers Bumar-Labędy in Gliwice (Gleiwitz) entstehen. Bumar ist unter anderem am Umbau der Leopard 2 zur polnischen Version 2PL beteiligt und zusammen mit Rheinmetall an der Modernisierung zur Version 2PL/M1 und verfügt daher über Infrastruktur und Expertise für die Instandsetzung.

Auf Nachfrage erklärte Pistorius, dass der Instandsetzungs-Hub seine Arbeit Ende Mai aufnehmen könnte.

Gerhard Heiming