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Nach langem Ringen hat nun auch das türkische Parlament den Beitrittsantrag Finnlands zur Aufnahme in die NATO ratifiziert. Damit ist der Weg frei für das nordeuropäische Land, dem militärischen Bündnis beizutreten. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg gab bekannt, dass der formale Beitritt Finnlands in den kommenden Tagen vollzogen werde.

Darüber hinaus begrüßte Stoltenberg den Beitritt ausdrücklich und betonte den wertvollen Beitrag, den Finnland mit seinen modernen Streitkräften und seinen starken demokratischen Institutionen leisten werde.

Der finnische Präsident Sauli Niinistö bedankte sich in einer Mitteilung für das Vertrauen der 30 NATO-Mitglieder und versprach, dass sein Land ein starker und fähiger Partner sein werde. Niinistö betonte aber auch, genauso wie Stoltenberg, dass man hoffe, auch bald Schweden in der NATO begrüßen zu können.

Finnland und Schweden hatten sich als Reaktion auf den russischen Überfall auf die Ukraine, im Mai vergangenen Jahres, gemeinsam für einen Beitritt zur NATO beworben. Aufgrund von Streitigkeiten zwischen der Türkei und Schweden über den Umgang Stockholms mit der kurdischen Arbeiterpartei PKK, die in der Türkei und auch von der EU als Terrororganisation eingestuft wird, hatte das türkische Parlament den Anträgen nicht zugestimmt.

Um eine doppelte Blockade zu vermeiden, entschied sich Finnland auch ohne Schweden dem nordatlantischen Bündnis beizutreten. Das Land teilt sich eine zirka 1.300 Kilometer lange Grenze mit Russland und vergrößert mit seinem Beitritt zur NATO die Ostflanke des Bündnisses deutlich. Dies wird zu einschneidenden Konsequenzen für die strategischen Planungen der NATO, als auch Russlands führen, auch im Hinblick auf die Ostsee, die sich immer weiter zu einem NATO-Binnenmeer entwickelt.

Redaktion / oh