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Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat am 15. März der 25-Mio-Euro-Vorlage zum Abruf der zweiten Tranche von Geschützten Transportfahrzeugen (GTF) in der Zuladungsklasse 15 Tonnen (ZLK 15t) zugestimmt, wie das BMVg auf seiner Webseite bekanntgegeben hat. Damit könne die Lieferung von 230 weiteren GTF ZLK 15t beim Hersteller Iveco Defence Vehicles abgerufen werden. Der Auftragswert wird mit 196,2 Millionen Euro angegeben, die aus dem Einzelplan 14 finanziert werden.

Im Januar 2021 hatte die Bundeswehr mit Iveco eine Rahmenvertrag über die Beschaffung von bis zu 1.048 GTF 15t im Zeitraum bis 2028 abgeschlossen. Bis dahin hatte Iveco im Zeitraum 2013 bis 2020 bereits 146 GTF ZLK 15t geliefert. Die erste Tranche aus dem Rahmenvertrag mit 224 Lkw im Wert von 182,8 Millionen Euro wurde mit Vertragsschluss abgerufen. Die Fahrzeuge laufen der Truppe bis 2025 zu.

Die Auslieferung der zweiten Tranche schließt sich 2025 an und soll bis 2027 abgeschlossen werden.

Damit bleiben weitere 594 GTF ZLK 15t, die bis 2028 abgerufen werden können.

Nach Iveco-Angaben werden die taktischen 8×8-Militärfahrzeuge der Trakker-Serie in fünf verschiedenen Konfigurationen geliefert und sind für den Transport von 20-Zoll-ISO-Containern und Wechselpritschen geeignet. Teilweise seien die Fahrzeuge zudem mit Hydraulikkränen und Windensystemen ausgestattet und setzen damit einen neuen Standard innerhalb der GTF-Familie der Bundeswehr.

Neben Iveco als Hauptauftragnehmer sind als wesentliche Unterauftragnehmer Krauss-Maffei Wegmann, Empl Fahrzeugwerk, Palfinger, Rotzler Deutschland und OSW Technische Dokumentation Verlag vorgesehen.

Alle Fahrzeuge erfüllen die modernste Euro-VI-Abgasnorm, eignen sich für den Single-Fuel-Betrieb und verfügen über ein geschütztes Fahrerhaus auf höchstem Niveau, so die Iveco-Information. Der Schutz beziehe sich sowohl auf ballistische Einwirkungen als auch auf solche, die durch Minen ausgelöst werden sowie auf IED- und ABC-Schutz. Die Fahrerhäuser bieten zudem ein hohes Maß an Komfort für die Besatzung und sind für die Aufnahme einer Vielzahl moderner militärischer Kommunikations- und Kommandosysteme ausgelegt.

Dem BMVg zufolge werden acht Fahrzeuge in der Grundversion geliefert. 80 Lkw seien zusätzlich mit Luftfederung auf den beiden Hinterachsen ausgestattet. 125 Fahrzeuge werden eine Windenanlage bekommen und 17 Lkw eine Windenanlage sowie einen Ladekran.

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Mit der zweiten Tranche wird die Ausstattung der Truppe mit Geschützten Transportfahrzeugen GTF in der Zuladungsklasse 15 Tonnen fortgesetzt (Foto: Iveco)

Die GTF seien für alle militärischen Transportaufgaben auch in schwierigem Gelände optimiert, schreibt das BMVg. Geplant sei, zunächst die Einheiten und Verbände der Bundeswehr auszustatten, die den schnellen Eingreifkräften der NATO – der NATO Response Force (NRF) – angehören.

Dieser erneute Abruf von GTF wird nicht zu einem zusätzlichen Mittelabfluss im laufenden Haushaltsjahr führen. Dies könnte erreicht werden, wenn entweder die laufende Produktion beschleunigt oder der Lieferbeginn der zweiten Tranche vorgezogen würde. Nach den Erfahrungen des letzten Jahres, wo fast zwei Milliarden Euro Investitionsmittel nicht zweckgebunden ausgegeben werden konnten, müsste das aus haushalterischen Gründen möglich sein.

Gerhard Heiming