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Nach Billigung durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages kann die Bundeswehr in den Rahmenvertrag zur Beschaffung von Überschneefahrzeugen der Neuen Generation / Collaborative All-Terrain Vehicles (CATV) eintreten. Im Rahmen einer Kooperation mit Schweden und Großbritannien haben die drei Länder ein hochmobiles Geländefahrzeug auf der Basis des BV206 MkII entwickelt.

Die Fahrzeuge sollen von der Bundeswehr im Bereich der Landes- und Bündnisverteidigung, der nationalen Krisenintervention, bei Spezialoperationen des KSK sowie zur internationalen Krisen- und Konfliktverhütung eingesetzt werden.

Schweden schließt mit dem Hersteller BAE Systems Hägglunds einen Rahmenvertrag, der den deutschen Anteil mit 140 BVS10 Mk2b enthält. Die Fahrzeuge für Deutschland sollen im Zeitraum 2025 bis 2028 zulaufen Es beginnt 2025 mit vier Nachweismustern, die vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr einer integrierten Nachweisführung unterzogen werden. Ab 2026 laufen jeweils 40, 40 und 56 Fahrzeuge zu. Im Sondervermögen Bundeswehr sind dafür 552,2 Millionen Euro ausgebracht. In der Hauptzulaufphase liegt der Mittelbedarf über 100 Millionen Euro jährlich. Zu dem reinen Fahrzeuganteil des Projekts kommt die IT-Ausstattung mit einem Finanzbedarf von 129,9 Millionen Euro ebenfalls aus dem Sondervermögen, der mit einer weiteren 25-Mio-Euro-Vorlage zur Billigung vorgelegt wird. Darüber hinaus wird die Beschaffung durch Beistellungen des Bundes (Waffen. Sicherungssätze) mit einem Wert von 17,5 Millionen Euro ergänzt. Die aus dem Investanteil des Einzelplans 14 finanziert werden. Die Beschaffung von Munition als Kampfbeladung soll ab 2025 angemeldet werden.

Die für Deutschland vorgesehenen 140 Fahrzeuge sollen die in einer Stückzahl von 337 eingeführten BV206S und BV206D ersetzen. Die jetzt zu bestellende Anzahl an Fahrzeuge stellt also nur einen Teil des Bedarfs der Bundeswehr dar. Das BMVg hat einen Gesamtbedarf von 664 Fahrzeugen im Zeitraum bis 2031 benannt.

Kennzeichen der knickgelenkten Fahrzeuge ist die extreme Geländegängigkeit dank des geringen Bodendrucks und die Aufteilung auf Vorder- und Hinterwagen mit jeweils eigenem Kettenantrieb. Daher eignet sich das amphibische Fahrzeug besonders für Personen- und Materialtransport in schwierigem Gelände (Sumpf, Wasser, Gebirge) und unter extremen Klimabedingungen.

Gerhard Heiming