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Das griechische Heer hat die ersten sechs von 40 bestellten Schützenpanzern (SPz) Marder 1 A3 auf der Parade zum Nationalfeiertag in Thessaloniki vorgestellt. Griechenland erhält die 40 SPz im Ringtausch gegen die gleiche Anzahl an BMP-1-Schützenpanzern russischer Bauart, die das Land zur Unterstützung des ukrainischen Abwehrkampfes abgibt. Die Bundesregierung finanziert das Vorhaben, das Bundeskanzler Olaf Scholz bereits im Mai 2022 angekündigt hatte. Griechenland will die SPz in der Nähe der türkischen Grenze stationieren.

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Die Marder 1 A3 bei der Parade zum Nationalfeiertag in Thessaloniki in Griechenland, Foto: Rheinmetall

Die Lieferung der Schützenpanzer wird ergänzt durch ein Munitionspaket, ein integriertes Servicepaket inklusive Ausbildungsleistungen und ein Ersatzteilpaket.

Bereits im Frühjahr 2022 hatte Rheinmetall – zunächst auf eigene Kosten – mit der Herstellung der Einsatzbereitschaft für diese Fahrzeuge begonnen. Die weiteren Panzer sollen bis Ende 2023 instandgesetzt und an Griechenland ausgeliefert werden.

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Der MArder 1 A3 für Griechenland im Ringtausch, Foto: Rheinmetall

Griechenland wird mit der Übernahme der SPz Marder 1 A3 das sechste Nutzerland des seit 1969 in Serie produzierten Panzers. Während Argentinien ab 1977 die SPz unter dem Namen Tanque Argentino Mediano (TAM) in mehreren Varianten fabrikneu erwarb, erhielten Chile (ab 2008), Indonesien (ab 2015) und Jordanien (2017) die Marder 1 A3 – wie jetzt auch Griechenland – aus ehemaligen Beständen der Bundeswehr. Die Bundeswehr hatte die Fahrzeuge im Zuge der Truppenreduzierungen zum Teil an den Hersteller Rheinmetall verkauft.

Die Bundeswehr nutzt den Marder auch im 51. Jahr nach der Indienststellung noch in der Panzergrenadiertruppe. Die aktuelle Version ist der Marder 1 A5 mit verbessertem Schutz vor allem gegen Minen und neuem Antriebsstrang. Der neue Motor mit 550 kW gleicht einen Teil des Mobilitätsverlusts aus, der durch das angewachsene Gewicht verursacht wurde. Es war geplant, den Marder vollständig durch den neuen SPz Puma zu ersetzen. Derzeit ist nicht sicher, ob ausreichend Puma beschafft werden und wie sich das zukünftige Konzept mittlere Kräfte auswirken wird.

Redaktion / gwh