Die Schweizer Armee wird mit dem Kommunikations- und Führungssystem SitaWare des dänischen Herstellers Systematic ausgestattet. Wie das Unternehmen mitgeteilt hat, tritt die Schweiz in die nächste Phase der Digitalisierung ihrer Verteidigung ein und hat sich in diesem Zusammenhang für den Kauf der Lösung von Systematic entschieden, die Befehls-, Steuer- und Kommunikationsfunktionen enthält.
Es handele sich um ein System, das hauptsächlich zu Übersicht und Führung verwendet werde, aber die Lösung habe auch Versionen, die beispielsweise auf Mobiltelefonen installiert werden können, damit Soldaten auf dem Gefechtsfeld auf die Lösung zugreifen können.
Die Beschaffung der SitaWare C4I-Lösung (Command, Control, Communication, Computer, and Intelligence) umfasst Systematic zufolge das Leitsystem SitaWare Headquarters, die Kommunikationslösung IRIS und das neue Datenfusions- und Entscheidungsunterstützungstool SitaWare Insight sowie ausgewählte Komponenten von Drittanbietern. Durch den Erwerb der kommerziellen Standardlösung haben die Schweizer Streitkräfte sofortigen Zugang zu den Fähigkeiten der SitaWare-Produktsuite sowie zur Coalitions Shared Database, die einen nahtlosen Datenaustausch über Plattformen, Domänen und Streitkräfte hinweg ermögliche, auch auf internationaler Ebene.
„Die vollständig integrierte End-to-End-Lösung bietet eine Reihe von Führungs-, KI-, Informationsverarbeitungs- und Analysewerkzeugen, die ein gemeinsames operatives Bild für die Schweizer Streitkräfte liefern“, sagt Michael Jungen, Business Development Manager für Zentraleuropa bei Systematic.
Das neue SitaWare Insight baue auf SitaWare Headquarters auf und verbessere die Fähigkeiten der Betreiber im Intelligence Requirements Management (IRM) und Collection Management (CM), schreibt Systematic. Das neue Tool biete die Möglichkeit, Big Data zu speichern und zu analysieren sowie die vom Militär benötigten Daten zu verarbeiten und zu verbreiten. Es nutze die von ihnen kontrollierten „Datenseen“, die sich aus Sensorinformationen, Bildern, Videos, Dokumenten und mehr zusammensetzen, und erleichtere so den Abruf von Informationen aus verschiedenen Quellen.
Das Tool integriere alle relevanten militärischen und nicht-militärischen Datenquellen und biete fortschrittliche Entscheidungsunterstützung durch Datenerfassung, -speicherung, -analyse und -verbreitung, so Systematic weiter. KI-gestützte Funktionen ermöglichten es dem Anwender, Daten über feindliche Positionen, Bilder, Dokumente und Ausrüstung zu finden.
„Mit der neuen Vereinbarung ist die Schweiz die jüngste Nation, die der SitaWare-Familie beitritt und die Anwendergemeinschaft in Mitteleuropa bereichern wird“, so Jungen. SitaWare wird in unterschiedlicher Ausprägung bei den dänischen, deutschen schwedischen und den US-amerikanischen Streitkräften eingesetzt.
Die SitaWare Suite und SitaWare Insight entsprechen vollständig den Anforderungen des Federated Mission Networking (FMN), einer Schlüsselanforderung der Schweizer Armee, so Systematic. Die Schweiz sei sich bewusst, wie wichtig es ist, in einer Konflikt- oder Krisensituation mit anderen Nationen zusammenzuarbeiten, und dass es daher notwendig sei, über nationale Institutionen und andere Partnernationen hinweg zu operieren und Daten auszutauschen.
Redaktion / gwh
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