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Das koreanische Unternehmen Hyundai Rotem Company (HRC) und der polnische Rüstungskonzern Polska Grupa Zbrojeniowa (PGZ) haben eine weitreichende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Dies gab PGZ am Rande der im polnischen Kielce stattfindenden Rüstungsmesse MSPO 2022 bekannt. Gegenstand der Vereinbarung ist die Entwicklung und Produktion von Kampf- und Schützenpanzern sowie von unbemannten Landsfahrzeugen (UGV).

Laut PGZ zielt die zukünftige Zusammenarbeit auf die Kernbereiche Forschung und Entwicklung, Produktion, Instandsetzung und Modernisierung von Systemen sowohl für den polnischen als auch den Exportmarkt ab. Der PGZ- Präsident Sebastian Chwałek äußerte sich zudem bezüglich der angedachten Zeitplanung. Als Erstes stehe die Bekanntgabe des Produktionsstandortes für den koreanischen Kampfpanzer K2 Black Panther in Polen auf der Agenda. Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak hatte erst Ende Juli den Kauf von rund 980 Kampfpanzern bekannt gegeben. Davon sollen 800 Stück in der Version K2PL in Polen gefertigt werden.

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Der Stand von PGZ auf der polnischen Rüstungsmesse MSPO 2022, auf dem der K2PL als Modell gezeigt wird. Foto: PGZ

Die angekündigte Zusammenarbeit soll sich auf den als K3 bezeichneten Kampfpanzer erstrecken sowie auf ein geschütztes 8×8-Radfahrzeug mit Kanonenbewaffnung. Das koreanische Unternehmen zeigte auf der MSPO Modelle von beiden Entwürfen. Der dritte Teil der Ankündigung umfasst eine nicht näher definierte UGV-Entwicklung. Dabei blieb offen, ob es sich um ein spezifisches Fahrzeug oder eine ganze Familie von Systemen handeln wird.

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Polen erhöht spätestens seit dem Sommer 2021 das Tempo in der Rüstung. Dabei nimmt die Panzerwaffe eine besondere Rolle ein. So kaufte das Verteidigungsministerium bereits für 5,3 Milliarden Euro 250 Kampfpanzer M1A2 SEPv3, 6 Bergepanzer M88A2 Hercules und 17 M1110 Panzerschnellbrücken in den USA. Der Ausbruch des Ukrainekrieges hat die Entwicklung weiter beschleunigt. So wurden zahlreiche Gesetzesänderungen umgesetzt, welche unter anderem einen starken Aufwuchs der Streitkräfte ermöglichen. Zudem will Polen bereits im nächsten Jahr 3% seines GDP für die Verteidigung ausgeben.

Kristóf Nagy